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Die finanzielle Lage des Kreises Darmstadt-Dieburg wird von Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD) als äußerst besorgniserregend eingeschätzt. In seinem Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26, den er dem Kreistag vorgelegt hat, prognostiziert er einen Fehlbedarf im Ergebnishaushalt von rund 65,7 Millionen Euro für 2025. Für das Jahr 2026 wird ein noch höheres Defizit von 73,4 Millionen Euro erwartet. Um diese Defizite zu decken, plant der Kreis Kredite in Höhe von 14,6 Millionen Euro für 2025 und 24,2 Millionen Euro für 2026.
Die finanzielle Situation ist nicht nur alarmierend, sondern trägt auch zur Planung von Maßnahmen bei. So sollen Mietstandorte an der Minna-Rees-Straße und der Rheinstraße aufgegeben und nach Kranichstein verlegt werden. Zudem weist der Stellenplan eine Erhöhung um 40 Stellen aus, während sich die Kosten für Bildungsträger im Kreis von 107 Millionen Euro im Jahr 2023 auf fast 127 Millionen Euro in 2025 und über 134 Millionen Euro in 2026 erhöhen sollen. Trotz dieser Herausforderungen wird die Kreisumlage nicht angehoben, um die Kommunen finanziell zu entlasten. Geplant ist zudem ein Haushaltssicherungskonzept, das dem Darmstädter Regierungspräsidium vorgelegt werden soll, da der Etatentwurf als nicht genehmigungsfähig eingestuft wurde, wie [fr.de](https://www.fr.de/frankfurt/darmstadt-dieburg-kreishaushalt-mit-sehr-hohen-fehlbetraegen-93581252.html) berichtete.
Haushaltsplanung für 2024
<pEin weiterer Aspekt der finanziellen Lage des Kreises ist der Haushaltsplan für 2024. In der Sitzung des Kreistages am 06.11.2023 legte Landrat Schellhaas den Entwurf der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans vor. Dieser zeigt einen ungleichen Haushalt auf, wobei die Aufwendungen mit 726,7 Millionen Euro die Erträge von 720,1 Millionen Euro übersteigen. Der Fehlbedarf im Ergebnishaushalt beträgt 6,6 Millionen Euro, und der Finanzhaushalt weist für 2024 einen Zahlungsmittelbedarf von 13,4 Millionen Euro aus. Um den Fehlbedarf zu decken, sollen Mittel aus Rücklagen und ungebundener Liquidität verwendet werden. Die genehmigte Haushaltssatzung für 2024 wurde von der Aufsichtsbehörde am 04.06.2024 bestätigt, wie ladadi.de berichtete.