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Livestream-Drama in Weiden: Tunesier verurteilt, Abschiebeflug vertagt!

Ein schockierendes Urteil im beschaulichen Weiden: Ein 34-jähriger Tunesier ist wegen sexueller Nötigung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der dramatische Vorfall ereignete sich im September 2024, als der Angeklagte einer 37-jährigen Frau in ihre Wohnung in der Altstadt folgte und sie hartnäckig bedrängte. Eine unglaubliche Wendung nahm die Geschichte, als die Frau in einem Verzweiflungsakt auf Facebook live ging, um Hilfe zu holen. Zwei Freunde in Trier und Hamburg sahen den Stream und alarmierten die Polizei rechtzeitig, wie OberpfalzECHO berichtete.

Die Attacke ereignete sich bereits auf der Straße vor ihrer Wohnung, als der nachstellende Täter um jeden Preis näher kommen wollte. Unbeeindruckt von den Bitten der Frau, ließ er von seiner drängenden körperlichen Nähe nicht ab. Die beängstigende Atmosphäre verstärkte sich, als die Polizei eintraf, gerade noch rechtzeitig, um Schlimmeres zu verhindern. Richter Hans-Jürgen Schnappauf fand klare Worte: „Ein lebensnahes Beispiel für die aktuelle gesellschaftliche Diskussion“, kommentierte er entschieden, dass etliche Vorstrafen des Mannes – von Bedrohung bis Drogenbesitz – nicht tolerierbar sind.

Ein Drahtseilakt der Gefühle

Die Frau, bereits traumatisiert von vorheriger Gewalt, wurde durch den Vorfall erneut schwer belastet. Die emotional aufwühlenden Livestream-Aufnahmen, quälende 30 Minuten, wurden im Gerichtssaal vorgeführt und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Trotz verstörender Details zeigten sie das dringende Flehen der Frau, der Angreifer solle endlich verschwinden. Ihr verzweifeltes Gemurmel „Er ist weg“ erwies sich als trügerisch. Die düstere Realität holte sie ein, als der Angreifer kurz vor ihrer Wohnung erneut auftauchte und schließlich in die Räumlichkeiten eintrat.

Erschütterung und Entsetzen erfassten die Zuschauer, als die Staatsanwältin die sichtbaren Beweise – Spuren seiner DNA im Gesicht und an anderen Körperstellen der Frau – enthüllte. Mutige Facebook-Helden, die mitten in der Nacht die Polizei verständigten, wurden besonders hervorgehoben. Inmitten der düsteren Ereignisse zeigt sich so, wie soziale Medien als modernes Hilfsmittel agieren können.

Ein hartes Urteil und unsichere Zukunft

Dank der Verteidigungspartnerschaft von Rouven Colbatz musste das retraumatisierte Opfer nicht erneut aussagen. Der Angeklagte gestand schließlich seine Taten, was das Urteil geringfügig minderte. Doch das hart erkämpfte Urteil bedeutet keineswegs das Ende. Trotz der Verurteilung nahm der Angeklagte das Urteil trotzig hin – mögliche Berufung oder Revision bleiben offen. Das Drama führt die grundlegende Bedeutung von „Nein heißt Nein“ einmal mehr eindringlich vor Augen, ein Mantra, das weltweit gilt.

Nicht nur der emotionale und psychische Zustand des Opfers sorgte für Aufsehen, die geplante Abschiebung des Mannes fiel ebenfalls ins Gewicht. Sein Flug in die Freiheit über den Wolken, bereits für den 2. Oktober 2024 gebucht, musste wegen seines unfassbaren Verhaltens ausgesetzt werden, ein Fakt, den sowohl Richter als auch Staatsanwältin in die Waagschale warfen, berichtete OberpfalzECHO.

Dieser Fall ist ein Stachel im Fleische der Gesellschaft und ein Mahnruf an uns alle. Wer wegsieht, vernachlässigt die Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen. Dieses Urteil belässt uns mit einer klaren Botschaft: Egal woher man kommt, respektvolles Benehmen ist kein Privileg, sondern eine Pflicht.