
Georg Stieper, 96 Jahre alt, zeigt, dass sportliche Aktivität in jedem Alter möglich ist. Der Rentner spielt weiterhin aktiv Tennis und ist Mitglied der Seniorentennisgruppe des TSV Holm, westlich von Hamburg. In dieser Gruppe, die 22 Mitglieder zählt und ein Durchschnittsalter von etwa 80 Jahren aufweist, ist Stieper der älteste und einer der fittesten Spieler.
Seine sportliche Laufbahn begann Stieper beim Turnen, gefolgt von Badminton und Leichtathletik, bevor er mit etwa 50 Jahren seine Leidenschaft für Tennis entdeckte. Der 96-Jährige spielt bevorzugt im Doppel, da er Einzelspiele wegen der höheren Anstrengung meidet. Täglich trainiert er zwei bis drei Stunden, umfasst Morgengymnastik und Nordic Walking. Für den Transport zu seinen Trainingseinheiten nutzt er ein Klapp-E-Bike. Besonders seit dem Tod seiner Partnerin vor fünf Jahren hat Stieper sein Training konsequent strukturiert und achtet auf eine ausgewogene Balance ohne Überanstrengung.
Geselligkeit nach dem Training
Nach dem Training versammeln sich die Mitglieder der Seniorentennisgruppe zum geselligen Beisammensein, dem sogenannten „dritten Satz“. Stieper hat sich bereits für die nächste Wintersaison angemeldet, was sein Engagement für den Sport unterstreicht.
Die Vorteile des Tennisspielens im Alter sind vielfältig. Laut einem Bericht von Tennismagazin erfreut sich Seniorentennis wachsender Beliebtheit. Höhere Lebenserwartung und regelmäßiges Tennisspielen fördern die geistige und körperliche Fitness. Dr. Johannes Holz, Sportmediziner und Orthopäde im OrthoCentrum Hamburg, hebt hervor, dass das Alter allein nicht die Sportfähigkeit bestimmt und dass der Körper sich an die Bewegungsabläufe gewöhnt, was das regelmäßige Spielen im Alter möglich macht. Tennis bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, darunter die Förderung von Durchblutung und Stoffwechsel sowie die Abwehr von Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Obwohl das Verletzungsrisiko mit dem Alter steigt, insbesondere bei Bändern, Sehnen und Knochen, gibt es Möglichkeiten, Verletzungen durch gezieltes Aufwärmen und Dehnen zu vermeiden. Bei Gelenkproblemen wird empfohlen, frühzeitig einen Orthopäden zu konsultieren, um geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Insgesamt spricht nichts dagegen, im hohen Alter mit Tennis zu beginnen, wobei eine ärztliche Beratung besonders bei bestehenden Grunderkrankungen sinnvoll ist.