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Streik im Nahverkehr: Göttinger Busfahrer fordern mehr Gehalt und freie Tage!

Am Freitag, den 21. Februar 2025, kam es in Göttingen zu einem Streik der Beschäftigten der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB). Dieser Streik führte dazu, dass alle Stadtbusse ausfielen, jedoch waren die Regionalbusse des VSN nicht betroffen. Die Ankündigung des Streiks erfolgte großflächig über soziale Medien sowie die Webseite der GöVB.

An Haltestellen und im Bahnhof informierten elektronische Tafeln die Fahrgäste über den Ausfall der Stadtbusse. Sönke Kaden, Sprecher der Verdi-Vertrauensleute bei den GöVB, äußerte, dass in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot von den Arbeitgebern vorgelegt wurde. Verdi fordert für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat, zusätzlich sollen mehr freie Tage und ein Arbeitszeitkonto eingeführt werden.

Hintergrund und Forderungen der Gewerkschaft

Kaden wies darauf hin, dass die Busfahrer insbesondere zu Stoßzeiten unter Stress leiden, was zu längeren Fahrtzeiten und kürzeren Pausen führt. Eine Fahrplanänderung im Dezember führte zwar bei einigen Linien zu längeren Pausenzeiten, gleichzeitig kam es jedoch auch auf anderen Linien zu längeren Fahrtzeiten. Zudem fordert Kaden mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, wozu mehr Busse und Personal gehören sollten.

Die Reaktionen auf den Streik waren gemischt, wobei sowohl Zustimmung als auch Unverständnis geäußert wurden. Kaden zeigte sich optimistisch, dass die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen werden. Weitere Verhandlungen sind für März geplant.

Der Warnstreik in Göttingen ist Teil einer breit angelegten Initiative der Gewerkschaft Verdi. Diese hat in sechs Bundesländern zu ähnlichen Aktionen aufgerufen, die ebenfalls auf ein Lohnplus von acht Prozent und drei zusätzliche freie Tage pro Jahr abzielen. In Städten wie Köln, Hannover und im Ruhrgebiet kam es ebenfalls zu Einschränkungen im Nahverkehr. An den großflächigen Warnstreiks, die um 03:00 Uhr begannen und bis zum Betriebsende andauerten, beteiligten sich rund 25.000 Beschäftigte.
Wie ZDF berichtete, haben die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern bislang keine Einigung erzielt, und die nächste Verhandlungsrunde ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März in Potsdam geplant. Gewerkschaften planen, den Druck auf die Arbeitgeber bis dahin durch mögliche weitere Warnstreiks zu erhöhen.