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In der Klein- und Heimtierklinik der Freien Universität Berlin wird regelmäßig Blut von Hunden gespendet, um Leben zu retten. Ein aktuelles Beispiel ist der Ridgeback Sami, der nach einer Rasur an der Halsvene etwa 300 Milliliter Blut spendete. Die benötigten Materialien stammen aus der Humanmedizin, und ein Gerinnungshemmer im Beutel sorgt dafür, dass das Blut nicht verklumpt. Laut Melina, Samis Besitzerin, hat sie bereits Erfahrung mit Bluttransfusionen bei Hunden und weiß um deren Wichtigkeit.
Die Kleintierklinik der FU Berlin war bereits 1996 die erste Einrichtung in Deutschland, die eine Blutbank für Hunde eingerichtet hat. Hunde können alle drei Monate Blut spenden, wobei die Menge des gespendeten Blutes vom Gewicht des Hundes abhängt; ein 20 Kilogramm schwerer Hund kann beispielsweise 200 Milliliter spenden. Die Anforderungen an Spenderhunde sind klar definiert: Sie müssen gutmütig, gesund, ausgewachsen, regelmäßig geimpft und entwurmt sein. Besonders kritisch sind Importhunde aus südlichen oder südosteuropäischen Ländern aufgrund möglicher Infektionen.
Voraussetzungen und Ablauf der Blutspende
Bluttransfusionen für Hunde werden immer häufiger, da die Intensivmedizin in der Tiermedizin zugenommen hat. Gründe für Transfusionen sind Immun- und Infektionserkrankungen, Blutverlust, Tumore, Unfälle und Knochenmarkerkrankungen. Bei der spezifischen Behandlung müssen die Blutgruppen beachtet werden, und in bestimmten Fällen wird nur Blutplasma benötigt. Wie agila.de berichtete, sind die Voraussetzungen für Spenderhunde unter anderem:
- Alter: 1-9 Jahre
- Klinisch gesund, keine Medikamente
- Regelmäßige Entwurmung und aktueller Impfschutz
- Ruhiger Charakter
- Hündinnen nicht läufig oder trächtig
- Keine Reisekrankheiten
Für Hunde besteht kein Risiko bei der Blutspende, und nach der Abnahme wird eine Ruhepause eingelegt, gefolgt von Futter und Wasser. Spenderhunde erhalten zudem eine kostenlose medizinische Untersuchung sowie möglicherweise Gutscheine oder finanzielle Entschädigungen. Bei Bluttransfusionen können der Empfängerhund allergische Reaktionen oder Zerstörung roter Blutkörperchen erfahren, jedoch haben Spenderhunde in der Regel keine Kosten.
Die Notwendigkeit von Bluttransfusionen steigt in der Tiermedizin, und gerade in einem unvorhergesehenen Gesundheitsnotfall kann die Blutspende eines Hundes entscheidend sein, um das Leben eines anderen Hundes zu retten, wie auch radiobielefeld.de hervorhebt.