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Am 22. Februar 2025 fand eine Kundgebung in Marburg anlässlich des dritten Jahrestags von Russlands Krieg gegen die Ukraine statt. Auf dem Marktplatz versammelten sich bis zu 600 Teilnehmer, deren Stimmung zwischen Enttäuschung und Entschlossenheit schwankte. Professor Hubert Kleinert von der „Initiative Zeitenwende“ äußerte scharfe Kritik an der Täter-Opfer-Umkehr, die er in den politischen Äußerungen der Trump-Regierung sah. Er warnte vor den Konsequenzen von Zugeständnissen an den Aggressor und zog einen Vergleich zur Situation vor dem Abkommen von 1938.
Ludmila Heck, die Vorsitzende des deutsch-ukrainischen Vereins „Mavka“, betonte, dass der Krieg an Europas Ostgrenze auch die Deutschen betrifft. Sie warnte, dass schwache Länder von autoritären Imperialisten geschluckt werden könnten, und forderte ein starkes Europa zur Verteidigung demokratischer Werte.
Politische Verantwortung und Mitgefühl
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) hob die Unterstützung der Marburger Bürger für Kriegsflüchtlinge nach Kriegsbeginn hervor. Er betonte die Notwendigkeit, das Mitgefühl und das Gespür für Recht und Unrecht aufrechtzuerhalten.
Im internationalen Kontext wurde festgestellt, dass westliche Geheimdienste der Ukraine zu Beginn des Konflikts nur drei Tage Überlebenszeit eingeräumt hatten. Seitdem verteidigt sich die Ukraine seit nunmehr drei Jahren gegen Russland, trotz militärischen Drucks und zunehmender gesellschaftlicher Spannungen. Viele Menschen in der Ukraine sind kriegsmüde, insbesondere diejenigen, die direkt betroffen sind, wie Deutschlandfunk berichtete.