Holzminden

Wölfe in Holzminden: Experten warnen vor Gefahren für Weidetierhaltung!

Am 23. Februar 2025 fand ein Landtagsstammtisch des Abgeordneten Uwe Schünemann im Landkreis Holzminden statt, der sich schwerpunktmäßig mit der Wolf-Thematik auseinandersetzte. Die Veranstaltung verzeichnete eine hohe Teilnehmerzahl, insbesondere aus dem Kreis der Weidetierhalter, die besorgt über die nachgewiesene Präsenz von Wölfen in der Region sind. Experten, darunter der Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Helmut Dammann-Tamke, klärten über die aktuelle Situation auf und sprachen sich für eine frühzeitige Verhinderung von Wolfsrudeln im Landkreis Holzminden aus.

Der Obmann für Naturschutz, Rembert Ostermann, wies auf die Schwierigkeiten beim Errichten von Schutzzäunen in der Region hin. Zudem betonte Kreislandwirt Frank Kohlenberg die Bedeutung der Weidetierhaltung für Umwelt und Gesellschaft. Ein Wolfsrudel könnte diese Form der Tierhaltung stark gefährden und zu einer Notwendigkeit der Aufstallung der Tiere führen. Auch Kreisjägermeister Harald Meyer warnte vor einer möglichen Ansiedlung von Wölfen in Holzminden.

Wachsender Wolfsbestand und Forderungen nach einem regional differenzierten Management

Die Zahl der Wolfsrudel in Niedersachsen ist innerhalb eines Jahres auf 56 gestiegen, nachdem sie zuvor bei 43 lag. Dammann-Tamke forderte ein regional differenziertes Wolfsmanagement. Er erkennt das Existenzrecht des Wolfs an, hält aber eine uneingeschränkte Toleranz für nicht akzeptabel. Politische Unterstützung entgegnete Barbara Otte-Kinast für einen dreistufigen Wolfsmanagementansatz, um die Herausforderungen im Umgang mit dem Wolf zu bewältigen.

Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Notwendigkeit, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Diesbezüglich hat der Europarat bereits einer Änderung zugestimmt, allerdings sind die EU-Kommission und das EU-Parlament noch immer gefordert, diesem Schritt zu folgen. Nach dem Widerstand gegen Änderungen im Jagdgesetz 2022 zeigen sich breite Zustimmung für Otte-Kinast, während Proteste gegen ihre Nachfolgerin Miriam Staudte laut wurden. Auch das Jagdgesetz bleibt ein Thema mit vielen offenen Punkten, insbesondere hinsichtlich des Einsatzes von Hunden bei der Jagd.

Schünemann schloss die Veranstaltung mit der klaren Forderung, dass der Landkreis Holzminden wolfsfreie Zone bleiben müsse.

Die Thematik rund um den Wolf ist in Niedersachsen von entscheidender Bedeutung, wie auch die Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies betonte. Wölfe haben sich seit ihrer Unterschutzstellung in den 1980er Jahren europaweit wieder ausgebreitet und sind seit 2011 offiziell wieder in Niedersachsen heimisch. Der Niedersächsische Wolfsmanagementplan stellt einen rechtlichen Rahmen sowie Handlungsleitlinien und Maßnahmen zur Regulierung des Wolfsbestandes zur Verfügung, um den Herausforderungen beim Herdenschutz und der Weidetierhaltung gerecht zu werden.

Diese Entwicklungen sind Teil eines fortlaufenden Prozesses, der die Anpassung des bundesgesetzlichen Rahmens erfordert, um flexibel auf kritische Situationen zu reagieren. Der Wolfsmanagementplan wurde in Zusammenarbeit mit betroffenen Akteuren erarbeitet und soll als Grundlage für einen künftigen Aktionsplan dienen.

Für weiterführende Informationen über den Landtagsstammtisch und die Diskussion über den Wolf in Niedersachsen besuchen Sie meine-onlinezeitung.de und für Details zum Niedersächsischen Wolfsmanagementplan werfen Sie einen Blick auf umwelt.niedersachsen.de.