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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer aktuellen Erklärung bekräftigt, dass die Hamas den Gazastreifen nicht beherrschen werde. Er bezieht sich dabei auf die Möglichkeit, dieses Ziel durch Verhandlungen oder andere Mittel zu erreichen. Netanjahu betont, dass die Entschlossenheit, die Hamas im Gazastreifen vollständig zu zerschlagen, weiterhin besteht.
Ein zentraler Punkt in Netanjahus Ansprache war die Ankündigung, dass der Gazastreifen entmilitarisiert und die Kampftruppen aufgelöst werden sollen. Zudem weist er darauf hin, dass Israel jederzeit bereit ist, zu intensiven Kampfhandlungen zurückzukehren, während die Einsatzpläne bereits fertiggestellt sind. In Verbindung damit plant die israelische Armee, die operative Einsatzbereitschaft in der Umgebung des Gazastreifens zu erhöhen.
US-Sondergesandter in der Region
US-Sondergesandter Steve Witkoff wird voraussichtlich am Mittwoch in den Nahen Osten reisen, um an der Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe in Gaza zu arbeiten. Außerdem sollen weitere indirekte Gespräche zwischen Israel und der Hamas stattfinden. Witkoff äußert die Erwartung, dass es zur zweiten Phase des Waffenruhe-Abkommens kommen wird, das ein endgültiges Ende des Krieges und die Freilassung der verbleibenden Geiseln zum Ziel hat. Dabei betont er, dass die Hamas gehen müsse und dies physisch geschehen soll.
In einem weiteren Zusammenhang hat Israel die Freilassung palästinensischer Häftlinge verschoben. Diese Entscheidung wurde nach der Freilassung von sechs israelischen Geiseln durch die Hamas im Gazastreifen getroffen. Der Grund für die Verschiebung wurde vom Büro des Ministerpräsidenten bekannt gegeben und umfasst wiederholte Verstöße der Hamas, einschließlich der Demütigung der Geiseln und deren Ausnutzung für Propaganda.
Laut Berichten kam es bei der Übergabe der Geiseln zu inszenierten Szenen. Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer präsentierten die Geiseln vor Schaulustigen, begleitet von Musik und palästinensischen Fahnen. Videos, die in israelischen Medien gezeigt wurden, belegen, dass einige Geiseln gezwungen wurden, die Freilassung ihrer Landsleute zu beobachten, was von Angehörigen als psychologische Folter und Beispiel für Grausamkeit bezeichnet wird.
Die Freilassung der Geiseln fand im Rahmen eines Abkommens mit Israel statt, das auch eine Waffenruhe beinhaltete. Im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln sollte Israel rund 600 palästinensische Häftlinge freilassen, darunter 50 mit lebenslangen Haftstrafen. Jedoch wurden die Vorbereitungen zur Freilassung der Häftlinge inzwischen abgebrochen.
Nau.ch berichtete, dass Netanjahu die Hamas nicht beherrschen lassen will.
Süddeutsche.de informierte über die Verschiebung der Häftlingsfreilassung.