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Bei der Bundestagswahl in Brandenburg hat die AfD im Wahlkreis 57 (Uckermark – Barnim I) die meisten Erststimmen erhalten. Hannes Gnauck von der AfD konnte sich mit 38,3 Prozent der Erststimmen durchsetzen und wird somit als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag tätig sein, wie stern.de berichtete. In seiner politischen Laufbahn war Gnauck zuvor Bundesvorsitzender der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, die sich derzeit auflöst und vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung beobachtet wird.
Stefan Zierke von der SPD erreichte in diesem Wahlkreis 19,4 Prozent der Erststimmen, während Ulrike Mauersberger von der CDU 18,3 Prozent erhielt. Zierke hatte das Direktmandat vor vier Jahren mit 29,6 Prozent gewonnen, was seine derzeitige Stimmzahl als Rückgang erscheinen lässt.
Wahlrechtsreform und mögliche Auswirkungen
Die Wahlrechtsreform, die in dieser Wahl erstmals zur Anwendung kam, hat wesentliche Änderungen für die Direktkandidaten mit sich gebracht. Wie nordkurier.de berichtete, ziehen siegreiche Wahlkreis-Direktkandidaten nicht mehr automatisch in den Bundestag ein. Stattdessen wird die Entscheidung, ob ein Kandidat ins Parlament einzieht, von den Zweitstimmen seiner Partei abhängen. Sollte die AfD nicht genügend Zweitstimmen erzielen, könnte der Wahlkreis unbesetzt bleiben.
Die Bundeswahlleiterin gab bekannt, dass das vorläufige Wahlergebnis in der Nacht zum Montag veröffentlicht wird. Zugleich wird die Anzahl der Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen, was dazu führt, dass der Bundestag kleiner werden soll.