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Am 24. Februar 2025 fanden in Thüringen die Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. Die Wahlberechtigten gaben ihre Stimmen in acht Wahlkreisen ab, die von der Ordnungsnummer 188 bis 195 reichen. Diese Wahlkreise erstrecken sich von Eichsfeld im Norden bis Sonneberg im Süden. Thüringen weist im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen mit seinen 64 Wahlkreisen, eine relativ geringe Anzahl von Wahlkreisen auf, was auf eine geringere Bevölkerungszahl hindeutet.
Die Wahlkreise werden gemäß dem Bundeswahlgesetz nach annähernd gleicher Bevölkerungsgröße eingeteilt. Insgesamt wurden für die Bundestagswahl 2025 in Thüringen elf Landeslisten von verschiedenen Parteien zugelassen. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021, bei der noch 19 Landeslisten zur Verfügung standen, ist dies eine signifikante Reduktion. Wählerinnen und Wähler hatten die Möglichkeit, ihre Zweitstimme einer der folgenden Parteien zu geben: Alternative für Deutschland (AfD), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), Die Linke, Freie Demokratische Partei (FDP), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FREIE WÄHLER, Volt Deutschland, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), BÜNDNIS DEUTSCHLAND sowie Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit.
Änderung des Wahlrechts
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 markiert auch die erste Wahl, die nach den Änderungen des Wahlrechts durchgeführt wird, die von der Ampel-Regierung 2023 beschlossen wurden. Die Reform beinhaltet unter anderem die Abschaffung der Überhang- und Ausgleichsmandate, wodurch die Sitzverteilung im Bundestag ausschließlich auf den Zweitstimmen basiert. Damit wird die Größe des kommenden Bundestags auf 630 Abgeordnete festgelegt, während in der vorherigen Legislaturperiode 736 Abgeordnete im Bundestag saßen.
Wähler haben wie gewohnt die Möglichkeit, Erst- und Zweitstimmen abzugeben. Die Oberverteilung der Mandate richtet sich nach dem bundesweiten Zweitstimmenergebnis, während die Unterverteilung definiert, wie viele Abgeordnete jeder Landesverband entsenden kann. Ein wichtiges Merkmal der Reform ist, dass Wahlkreissieger nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen; ihre Direktmandate müssen nun durch den Zweitstimmenanteil abgedeckt sein. Trotz dieser Veränderungen bleibt die Grundmandatsklausel bestehen, wonach Parteien mit mindestens drei Direktmandaten einen Fraktionsstatus erreichen können.