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In einem dramatischen Bekenntnis hat der iranische Außenminister Abbas Araghchi klargestellt: Iran wird sich nicht auf direkte Gespräche mit den USA einlassen, solange die Politik von Präsident Donald Trump, die auf „maximalem Druck“ basiert, anhält. Diese explosive Ankündigung kam nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergey Lavrov in Teheran.
„Wir werden nicht unter Druck und Sanktionen verhandeln“, so Araghchi während einer gemeinsamen Pressekonferenz. Diese Worte sind ein klarer Schlag gegen die USA, die erst kürzlich eine neue Runde von Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie verhängt haben – dem wichtigsten Einkommensquelle des Landes. „Es gibt keine Möglichkeit für direkte Verhandlungen mit den USA, solange dieser maximale Druck aufrechterhalten wird“, fügte er hinzu.
Die Hintergründe der Spannungen
Die Spannungen zwischen Iran und den USA haben ihren Ursprung im Rückzug Trumps aus dem historischen Atomabkommen von 2015, das Iran im Austausch für die Aufhebung von Sanktionen eingegangen war. Seitdem hat Iran einige der Auflagen des Abkommens verletzt, und die Bemühungen, das Abkommen unter der Biden-Administration wiederzubeleben, sind gescheitert. „Wir werden in der Atomfrage mit der Zusammenarbeit und Koordination unserer Freunde in Russland und China vorankommen“, erklärte Araghchi weiter.
Der iranische Führer Ayatollah Ali Khamenei hatte ebenfalls betont, dass Gespräche mit den USA „nicht klug, weise oder ehrenhaft“ seien, ohne jedoch ein erneutes Verbot direkter Gespräche auszusprechen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Iran zwar nicht bereit ist, sich den USA zu unterwerfen, aber dennoch die diplomatischen Kanäle offenhalten möchte.
Russland als Verbündeter
Die Beziehungen zwischen Iran und Russland haben sich in den letzten Jahren intensiviert, insbesondere angesichts der Sanktionen, die Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs auferlegt wurden. Beide Länder haben in Syrien investiert und stehen in der geopolitischen Arena Seite an Seite. Araghchi betonte, dass die Positionen Irans und Russlands in Bezug auf Syrien „sehr nah“ beieinander liegen. „Iran will Frieden, Stabilität und die Wahrung der territorialen Integrität Syriens“, sagte er.
Lavrov, der russische Außenminister, äußerte sich optimistisch über die Möglichkeit diplomatischer Lösungen in Bezug auf das iranische Atomprogramm. „Wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass die Situation sich beruhigt und keine Bedrohung für die syrische Bevölkerung oder die Nachbarstaaten darstellt“, fügte er hinzu.
Die jüngsten Gespräche zwischen Iran und den europäischen Ländern Deutschland, Frankreich und Großbritannien über das Atomprogramm zeigen, dass Iran weiterhin an diplomatischen Lösungen interessiert ist, auch wenn die Beziehungen zu den USA angespannt bleiben. Die Minister versuchen, ein Bild von koordinierter Zusammenarbeit zu vermitteln, während sie gleichzeitig die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen stärken wollen.