
Die „Meisters Wurst- und Fleischwaren GmbH“ aus Bautzen hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das seit 1890 Wurst, Geflügel und Fisch produziert, bietet eine Vielzahl seiner Produkte in Supermärkten wie Rewe, Edeka, Kaufland, Globus, Norma und Selgros an, vor allem in Ostdeutschland. Die Insolvenz wurde aufgrund gestiegener Energie- und Personalkosten gemeldet. Laut dem Insolvenzverwalter soll die Produktion und der Verkauf jedoch wie gewohnt weitergehen, berichtet Ruhr24.
In enger Verbindung zur Situation auf dem Wurstmarkt steht der Fall der Halberstädter Konserven GmbH. Diese Tochterfirma der Halberstädter Würstchen hat zum zweiten Mal innerhalb von 13 Monaten Insolvenz angemeldet. Im Dezember 2024 wurde Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, nachdem bereits im Dezember 2023 eine erste Insolvenz aufgrund gestiegener Energie- und Personalkosten stattgefunden hatte. Die neueste Insolvenz wird auf einen zu geringen Absatz der Produkte zurückgeführt. Optimistische Prognosen des Insolvenzverwalters schließen Personalabbau aus. Halberstädter Konserven GmbH ist seit Frühjahr 2024 mit 57 Mitarbeitern neu gegründet und beschäftigt insgesamt rund 164 Menschen. Das Sortiment umfasst Wurstkonserven, Suppen, Fertiggerichte und vegetarische Produkte, so t-online.de.
Tradition und Herausforderungen
Halberstädter Würstchen, gegründet 1883 von Friedrich Heine, verzeichnete in den letzten Jahren signifikante negative Entwicklungen. Der Rückgang des Fleischkonsums in Deutschland könnte die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens zusätzlich verschärfen. Der durchschnittliche Wurstverzehr in Deutschland fiel von 30 kg pro Kopf im Jahr 2012 auf 25 kg im Jahr 2022. Die Marke hat das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“, was bedeutet, dass die Produkte nur in Halberstadt hergestellt werden dürfen. Ulrich Nitsch übernahm das Unternehmen 1992 von der Treuhand und investierte mehr als 30 Millionen Euro in die Modernisierung.