Der Liebherr-Konzern plant eine Teilverlagerung von Produktions- und Entwicklungsteilen eines deutschen Standorts nach Bulgarien. Von dieser Entscheidung sind etwa 350 Mitarbeiter am Standort Bad Schussenried in Baden-Württemberg betroffen. Hauptgrund für die Verlagerung sind die hohen Kosten sowie der zunehmende Wettbewerbs- und Kostendruck. Die Konkurrenz hat bereits begonnen, kostengünstiger im Ausland zu produzieren.
Wie merkur.de berichtete, sollen Teile der Produktion, Entwicklung, produktionsbegleitende Tätigkeiten und Administration nach Plovdiv in Bulgarien verlagert werden. Der Liebherr-International S.A., der 1949 in Kirchheim an der Iller gegründet wurde und seinen Sitz in Bulle, Schweiz hat, beschäftigt insgesamt rund 51.321 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 12,6 Milliarden Euro. Am Standort Bad Schussenried sollen künftig die Schwerpunkte auf Betonpumpen und Messtechnik liegen.
Geplante Verlagerung und betroffene Bereiche
Die Teilverlagerung des Konzerns soll bis spätestens 2028 stufenweise erfolgen. Laut Informationen von schwaebische.de ist der Stellenabbau sozialverträglich geplant, wobei auf einvernehmliche Lösungen und natürliche Fluktuation gesetzt wird. Aktuell laufen bereits Gespräche mit dem Betriebsrat. Der Produktionsstandort Bad Schussenried selbst soll langfristig erhalten bleiben.
Zusätzliche Faktoren, die die Entscheidung beeinflussten, sind die herausfordernden wirtschaftlichen Marktbedingungen und der konjunkturelle Einbruch im Bausektor. Das Unternehmen hat in den letzten fünf Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in der Region Oberschwaben/Allgäu/Bodensee investiert, die für Liebherr von großer Bedeutung ist, da dort etwa 40% der weltweiten Belegschaft beschäftigt sind. Im Landkreis Biberach sind momentan rund 10.500 Mitarbeiter angestellt.
In Plovdiv bestehen bereits drei Liebherr-Werke, wobei das erste im Jahr 2000 in Betrieb genommen wurde. Die Sparte Betontechnik hat seit 2019 ein Werk in Plovdiv, wo insgesamt über 2000 Mitarbeitern für Liebherr arbeiten.
