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Eierpreis-Alarm: Knappheit vor Ostern durch Geflügelpest!

Eierpreise auf dem freien Markt erreichen derzeit ein Allzeithoch. Laut LBV Baden-Württemberg ist die Versorgungslage angespannt. Die Ursachen sind vielfältig, besonders der Ausbruch der Geflügelpest in Norddeutschland, der zur Keulung von Beständen und Produktionsausfällen geführt hat. Experten schätzen, dass die Etablierung neuer Bestände rund sieben bis acht Monate in Anspruch nehmen wird. Zudem haben saisonale Produktionsveränderungen nach Weihnachten, wie der Herdenwechsel und der Zukauf neuer Junghennen, die Situation weiter verschärft.

Von der Krise sind alle Haltungsformen betroffen, insbesondere die Bio- und Freilandhaltung. Besonders besorgniserregend ist die stark eingeschränkte Verfügbarkeit von OKT-Eiern („ohne Kükentöten“). Die Fachleute befürchten, dass sich die Lage bis Ostern Ende April nicht entspannen wird. In Baden-Württemberg liegt der Selbstversorgungsgrad bei 27%, während er deutschlandweit 73% beträgt. Marktveränderungen in den Niederlanden beeinflussen ebenfalls die Eierverfügbarkeit in Deutschland. Verbraucher sollten Eier frühzeitig für Ostern kaufen, da kurzfristige Engpässe möglich sind.

Verbrauch und Produktion von Eiern

Im Jahr 2023 liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern bei 236, was einem Anstieg von sechs Eiern im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Nahrungsverbrauchszahlen zeigen einen Gesamtverbrauch von 19,9 Milliarden Eiern, was einem Plus von 3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die steigenden Zahlen sind unter anderem auf den höheren Bedarf, die wachsende Bevölkerung und eine flexitarische Ernährungsweise zurückzuführen.
Interessanterweise ist die Inlandserzeugung von Konsumeiern 2023 um 119 Millionen Eier gesunken, während der Import von Schaleneiern und Eiprodukten um über 6% gestiegen ist. Der Selbstversorgungsgrad hat sich dabei um 3 Prozentpunkte verringert. 75% der Schaleneierimporte stammen aus den Niederlanden, 12% aus Polen und 3% aus Dänemark sowie Belgien, wobei Rumänien erstmals mit 3% der Lieferungen vertreten ist, wie BMEL-Statistik berichtet.