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Am 28. Februar 2025 wird der Tag der seltenen Erkrankungen begangen, ein Anlass, der die Rolle der Kindermedizin und Kinderchirurgie in den Fokus rückt. Am Klinikum Kempten wird die Bedeutung dieser Fachrichtungen besonders hervorgehoben, da die Kinderchirurgie Teil der Allgemein- und Viszeralchirurgie ist. Sie bietet spezialisierte Behandlungen für Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Chirurgische Eingriffe sind dabei oft lebensrettend oder tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Viele Kinder benötigen während ihrer Kindheit langfristige Nachsorge. Besonders komplexe Operationen erfordern die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen. Studien zeigen, dass Team-Operationen die Behandlungsqualität erhöhen. Zudem wird die Wichtigkeit wohnortnaher Anlaufstellen betont, welche kurze Wege und eine kontinuierliche Betreuung sicherstellen. Angesichts der anstehenden Krankenhausreform, die auf Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen abzielt, wird der Erhalt spezialisierter Strukturen der Kinderchirurgie als essenziell für eine hochwertige Versorgung angesehen. Das Ziel bleibt, die bestmögliche Behandlung und Unterstützung für Kinder mit seltenen Erkrankungen zu gewährleisten.
Bedeutung der Kinder- und Jugendchirurgie
In ähnlichem Zusammenhang äußert sich Chefarzt Tobias Went der DRK-Kinderklinik Siegen zum Thema. Er spricht sich ebenfalls für den Erhalt der spezialisierten Kinder- und Jugendchirurgie aus, da diese eine entscheidende Rolle für Kinder mit seltenen Erkrankungen und deren Familien spielt. Weltweit sind Millionen von Kindern von seltenen Erkrankungen betroffen, viele von ihnen benötigen dringende chirurgische Eingriffe.
Dabei erfordern angeborene Fehlbildungen häufig langfristige Nachsorge und spezialisierte Behandlungen. Team-Operationen bei komplexen Eingriffen haben sich als effektiv erwiesen und verbessern die Behandlungsqualität erheblich. Allerdings könnte die anstehende Krankenhausreform die Verfügbarkeit kinderchirurgischer Behandlungen gefährden. Einrichtungen der Kinder- und Jugendchirurgie generieren oft geringere Erlöse als erwachsenenmedizinische Abteilungen, was zu Schließungen führen könnte. Die flächendeckende Versorgung in der Kinder- und Jugendchirurgie ist bereits fragil, und eine Reduzierung der entsprechenden Abteilungen würde die Zugänglichkeit für betroffene Familien stark einschränken. Went ruft daher zur Information und Unterstützung für den Erhalt der Kinder- und Jugendchirurgie auf.