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Forschungssicherheit im Fokus: Experten diskutieren internationale Kooperationen

Am 26. Februar 2025 fand an der Universität Rostock eine wichtige Informations- und Vernetzungsveranstaltung statt. Unter dem Titel „Stärkung der Handlungskompetenz in der wissenschaftlichen Kooperation mit der Volksrepublik China und Ausbau der Forschungssicherheit“ wurden zentrale Aspekte der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit thematisiert. Die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern, Susanne Bowen, sprach über die hohe Bedeutung dieser Kooperationen für die Forschungseinrichtungen in der Region.

Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war die Sensibilisierung der Forschungseinrichtungen und Forschenden für Sicherheitsaspekte. Diese umfassen unter anderem die unkontrollierte Weitergabe von Forschungsdaten, Cyberangriffe und illegalen Datenabfluss. Ziel war es, den Ausbau und die Stärkung internationaler Kooperationen zu fördern. Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt und zog Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern an. Prof. Dr. Nicole Wrage-Mönnig, Prorektorin der Universität, betonte, dass ähnliche Fragestellungen auch bei Kooperationen mit den USA von Bedeutung sind.

Risiken und Herausforderungen in der Forschung

Die künftige Forschungspolitik soll den Fokus auf die Stärkung der Resilienz der Forschungseinrichtungen legen, statt auf eine Isolation. Die Internationalisierungsstrategie fordert ein bewusstes Abwägen von Chancen und Risiken. Zu den Kernthemen der Wissenschaftsministerkonferenz, unter der Präsidentschaft von Bettina Martin, gehört die Forschungssicherheit. Diese Themen sind auch im Kontext der zunehmenden geopolitischen Spannungen von großer Bedeutung.

Eine Recherche des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zeigt, dass deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor erheblichen Herausforderungen durch Krieg, Cyberangriffe und systemische Rivalität stehen. Die Expertise des DAAD zur Wahrung der Sicherheit in internationalen Wissenschaftskooperationen wird immer wichtiger. Christian Strowa, der Leiter des DAAD, betont, dass die Forschungssicherheit insbesondere durch den Ukraine-Konflikt und die Rivalität mit China an Bedeutung gewonnen hat.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat der DAAD einen Kriterienkatalog zur Chancen-Risiko-Abwägung internationaler Kooperationen entwickelt. Hochschulen müssen sich der Risiken der Nicht-Kooperation bewusst werden. Die Zusammenarbeit sollte strategisch und interessengeleitet sein, basierend auf fundiertem Wissen über die Partnerländer. Im Januar 2024 wird ein DAAD-Empfehlungspapier zur akademischen Zusammenarbeit mit China veröffentlicht.

Im März 2024 fand zudem die internationale Konferenz „Academic & Security Counter Exploitation“ (ASCE) an der Texas A&M University mit rund 700 Teilnehmenden statt, die auch die deutsche Perspektive in den Vordergrund stellte. Dr. Friederike Schröder von German U15 unterstrich die Wichtigkeit von Offenheit, Hochschulautonomie und Wissenschaftsfreiheit. Prüfverfahren für institutionelle Partnerschaften und den Wissenschaftleraustausch sind aufgrund der geopolitischen Spannungen unerlässlich geworden.

Der DAAD und das Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) bieten umfassende Unterstützung, darunter Publikationen, Veranstaltungen und Beratungsangebote zur Forschungssicherheit. Gemeinsam erhalten diese Institutionen internationale Anerkennung für ihre Aktivitäten im Bereich der Wissenschaftssicherheit.