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Die finanziellen Möglichkeiten des Echinger Bürgermeisters Sebastian Thaler sind stark eingeschränkt worden. Der Gemeinderat stimmte mit 14:9 Stimmen für die Reduzierung der Verfügungsmittel des Bürgermeisters um etwa die Hälfte. Diese Entscheidung folgt auf Thalers rechtskräftige Vorstrafe wegen Untreue im Amt, die er seit über einem Jahr trägt. Thaler bezeichnete den Antrag als kontraproduktiv, da der Freistaat die Verfügungsmöglichkeiten für Kommunen erhöht habe, und warnte, dass die Reduzierung seiner finanziellen Spielräume das Handeln der Gemeindeverwaltung erschweren könnte.
Dritter Bürgermeister Leon Eckert von den Grünen begründete den Antrag mit einem fehlenden Vertrauensverhältnis zwischen Gemeinderat und Bürgermeister. Christoph Gürtner von der Freie Wähler (FW) wies auf die Vorstrafe Thalers sowie das laufende Disziplinarverfahren hin. Thaler plan, auch die Befugnisse der Abteilungsleiter zu beschränken; die bisherigen Vergabebefugnisse für Abteilungsleiter sollten von 10.000 Euro auf 16.000 Euro erhöht werden, was Thaler nun reduzieren will. Lena Haußmann äußerte, dass Thalers Reaktion „fast schon Erpressung“ gleiche, während Herbert Hahner von der SPD den Antrag als symbolisch und ohne Mehrwert kritisierte.
Rechtsstreit und Rückforderungen
In einem weiteren Schritt führt die Gemeinde Eching ein Verwaltungsgerichtsverfahren gegen Thaler fort. Der Beschluss hierfür wurde im Gemeinderat mit großer Mehrheit gefasst; es geht um die Rückforderung von 36.000 Euro. Der Hintergrund dazu ist, dass die Gemeinde bereits 74.000 Euro für juristische Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit einem Vorfall am Echinger See im Jahr 2018 ausgegeben hat.
Thaler musste aufgrund eines rechtsgültigen Strafbefehls wegen Untreue bereits 8.000 Euro an die Gemeinde zahlen. Der Gemeinderat stimmte einem Vergleichsvorschlag des Landgerichts Landshut zu, der 30.000 Euro für Rechtsanwaltskosten vorsah. Ziel der Klage ist es, die restlichen 36.000 Euro von Thaler zurückzuholen. Das Verwaltungsgerichtsverfahren wurde ursprünglich im Herbst 2022 beschlossen, jedoch wegen des Strafverfahrens gegen Thaler ausgesetzt; der Zeitpunkt der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht ist bisher noch unklar.