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Ein 53-jähriger Polizeibeamter wurde vom Amtsgericht Tiergarten wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen. Der Vorfall ereignete sich am 14. Februar 2020 in Berlin-Marzahn, als ein 30-jähriger Fußgänger nach einer Kollision mit dem Polizeiwagen starb.
Das Gericht verhängte eine Verwarnung gegen den Beamten und behielt eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 130 Euro, was insgesamt 7.800 Euro ausmacht, vor. Des Weiteren muss der Beamte 7.000 Euro an den Vater des Unfallopfers zahlen. Die Bewährungszeit beträgt ein Jahr. Das Gericht stellte fest, dass der Polizist „viel zu schnell“ fuhr, jedoch auch ein massives Mitverschulden des Fußgängers vorlag.
Details des Vorfalls
Der Polizeiwagen war mit Sonder- und Wegerechten unterwegs und fuhr laut Ermittlungen bis zu 122 km/h. Die Kollision geschah gegen 22:44 Uhr, als der Fußgänger die Allee der Kosmonauten überqueren wollte. Zu diesem Zeitpunkt waren Blaulicht und Martinshorn des Fahrzeugs nur wenige Sekunden zuvor ausgeschaltet worden. Der Richter betonte die Notwendigkeit, die Geschwindigkeit zu drosseln, wenn die Sonderrechte nicht genutzt werden. Der angeklagte Beamte äußerte tiefes Bedauern über den Vorfall und beschrieb ihn als traumatisch. Ein Gutachter bestätigte, dass der Unfall auch bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h nicht vermeidbar gewesen wäre. Das Urteil ist derzeit noch nicht rechtskräftig.
Überhöhte Geschwindigkeit kann, wie [anwalt.de](https://www.anwalt.de/rechtstipps/verteidigung-bei-fahrlaessiger-toetung-durch-ueberhoehte-geschwindigkeit-233043.html) berichtet, zu schwerwiegenden Verkehrsunfällen und strafrechtlichen Konsequenzen führen. Gemäß § 222 StGB kann fahrlässige Tötung mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Derartige Vorfälle verdeutlichen die ernsten rechtlichen Folgen, die ein überhöhter Geschwindigkeitsverstoß nach sich ziehen kann.