Am 28. Februar 2025 nahmen die Karnevalisten in Neunkirchen-Seelscheid das Rathaus mit einem festlichen Sturm ein. Unter dem Motto „Nix im Büggel, ävver all jot drop“ versammelten sich zahlreiche Jecken vor dem Rathaus, während die Verwaltung, darunter Bürgermeisterin Nicole Berka, sich hinter Geldsäcken verbarrikadierte. Zu den Gegnern zählten das Tambourcorps Wolperath sowie die KG „Für uns Pänz“ mit der Kindergarde und Prinzessin Johanna I., die sich gemeinsam mit weiteren Gruppen auf die Verteidigung der Verwaltung konzentrierten.
Wirtschaftsförderer Thomas Maffei versuchte, den Gegnern mit kölschen Geboten und Musik die Energie zu rauben. Hans-Herrmann Klein, Präsident der KG „Für uns Pänz“, setzte auf das „Totquatschen“, während die Stimmung durch die Rede von Prinzessin Johanna I. angeheizt wurde. Trotz der Anstrengungen der Verwaltungsmitarbeiter, die am Eingang des Rathauses Stellung bezogen hatten, gelang es den Karnevalisten, das Rathaus zu stürmen und nach einem kurzen Kampf die Kontrolle zu übernehmen. Prinzessin Johanna I. erhielt schließlich den Rathaus-Schlüssel und regiert bis Aschermittwoch.
Ein Fest voller Überraschungen
Das Rathaus wurde während der Weiberfastnacht auch als „Piratenhochburg“ bezeichnet. Die Bürgermeisterin, die in der Vergangenheit zahlreiche Fördermittel für Projekte in Neunkirchen-Seelscheid akquiriert hatte, beobachtete die Geschehnisse von der zweiten Etage aus. In Anwesenheit vieler Tollitäten, darunter Kinderprinzessin Jana und das Dreigestirn aus Hermerath, wurden einige Forderungen von Kinderprinzessin Lana aufgestellt. Diese umfassten unter anderem einen Festplatz für Kinder, eine Seilbahn nach Köln sowie die Einführung eines Kinder- und Jugendparlaments.
Während die Mitarbeiter der Verwaltung über die formulierten Thesen nachdachten, nutzten die Karnevalisten die Gelegenheit, die Barrikade am Haupteingang zu beseitigen und drangen weiter in die zweite Etage des Rathauses vor. Dort stand Bürgermeisterin Berka in ihrem Büro, das zunächst abgeschlossen war, aber schließlich freiwillig geöffnet wurde, bevor die Jecken es aufbrechen konnten. In einem festlichen Akt übergab die Bürgermeisterin die Schlüssel für die Eingänge des Rathauses an die Tollitäten und feierte den Moment mit alkoholfreiem Sekt, während sie ankündigte, im Juni ihr zweites Kind zu erwarten.
