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Im Oberbergischen Kreis wurde am 28. Februar 2025 die Weiberfastnacht feierlich begangen. Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung übernahmen die Regentschaft im Kreishaus und sorgten für ein fröhliches Treiben. Unter dem Motto „KI macht alles digital – doch Hätz bruch mer för Karneval!“ gab es um 10:30 Uhr ein buntes Einschwingen im Foyer des Kreishauses. Der feierliche Programmstart begann um 11:11 Uhr mit einem lautstarken Einzug ins Büro des Landrates Jochen Hagt.
Die so genannten „Jecken Wiever“ stürmten das Kreishaus und entführten Landrat Hagt sowie Kreisdirektor Klaus Grootens in die „Machtzentrale“ der ehemaligen Kreiskantine. Bei diesem besonderen Rathaussturm unterlag der Landrat und auch das Personalrat-Trio konnte einige Krawatten der Verwaltungsführung erbeuten. Daraufhin erhielten die beiden „Entmachteten“ silberne Glitzeranzüge und passende Hüte. Die Jecken Wiever forderten die symbolische Herausgabe des Kreishausschlüssels, der zuvor unter dem Konferenztisch befestigt war. Die weiblichen Narren nahmen das goldene Symbol der Macht in Besitz.
Unterhaltsames Rahmenprogramm
Nach einer Tanzdarbietung der Aggerperlen hatten Landrat Hagt und Kreisdirektor Grootens die Möglichkeit, den Schlüssel zurückzugewinnen. Beide verloren jedoch in einem Bierpong- und einem Quizspiel mit dem Titel „Wer würde eher …“. Die Unterlegenen spendeten 100 Liter Wasser und Bier für die Feiernden. Die Veranstaltung, die für rund 400 Karnevalsjecke ausgelegt war, endete mit einem ausgelassenen Bühnenprogramm, das von Mitarbeitenden des Amtes für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz sowie des Umweltamtes gestaltet wurde. Dies war das letzte Mal, dass Landrat Jochen Hagt in seiner Funktion an einer solchen Feier teilnahm. Er und Kreisdirektor Grootens bedankten sich herzlich bei den jecken Wievern und den vielen Helferinnen und Helfern.
Bereits zuvor hatten verschiedene Städte im Oberbergischen Kreis die Weiberfastnacht mit Rathausstürmen gefeiert. In Wipperfürth, Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach, Lindlar, Wiehl, Denklingen und Waldbröl waren die Feierlichkeiten gut besucht und wurden durch ein buntes Programm begleitet. In Waldbröl gab Bürgermeisterin Larissa Weber den Rathausschlüssel nach Herausforderungen an das Schönenbacher Prinzenpaar ab. Auch in Wipperfürth gab es einen stürmischen Rathausbesuch, wobei Bürgermeisterin Anne Loth den Schlüssel schließlich abgeben musste.
In Gummersbach huldigte Bürgermeister Frank Helmenstein dem Brauch, während er sich nach 21 Jahren von seiner Rolle verabschiedete. Die Feierlichkeiten in Engelskirchen und Bergneustadt verliefen ähnlich, wobei die Möhnen und andere Karnevalsgruppen jeweils die Macht im Rathaus übernahmen. In Wiehl wurde der Schlüssel auf zauberhafte Weise mit dem Spruch „Simsalabiel, du schönes Wiehl!“ übergeben, und in Lindlar gab Bürgermeister Georg Ludwig schließlich auf, um die närrische Herrschaft zu erklären.
Insgesamt spiegelten die Ereignisse der Weiberfastnacht im Oberbergischen Kreis die Freude und den Zusammenhalt der Gemeinschaft wider und bestätigten die Tradition des städtischen Karnevals.