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Am 1. März 2025 begann der Ramadan, der Fastenmonat des Islam. In vielen Geschäften sind Produkte wie Kalender und Deko-Artikel erhältlich, die speziell für diesen Anlass entwickelt wurden. Muslime in Deutschland freuen sich über die zunehmende Verfügbarkeit solcher Artikel und hoffen auf politische Anerkennung ihrer Traditionen.
Im Warendiscounter sind Ramadan-Dekorationen wie Sterne, Halbmonde, Serviettenringe und Ausstechförmchen zu finden. Drogeriemärkte haben Kalender im Angebot, die für die islamische Fastenzeit gedacht sind. Der Ramadan dauert bis Ende März, währenddessen gläubige Muslime von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang fasten.
Wachsender Markt für Ramadan-Produkte
Imam Belmin Mehic vom Münchner Forum Islam beobachtet eine Zunahme an Ramadan-Produkten in den letzten drei bis vier Jahren. So berichtet Aline Nagel, Filialleiterin bei dm, dass die Nachfrage nach Ramadan-Kalendern hoch ist. Diese Kalender, von denen es sie in rund 900 von über 2.140 dm-Märkten in Deutschland gibt, sind schnell ausverkauft.
Das Discount-Unternehmen Aldi Süd bietet den Ramadan-Kalender in allen rund 2.000 Filialen erstmals an. Die Drogeriekette Woolworth hat 2023 Ramadan-Artikel getestet, die auf großes Interesse stießen, und plant, auch in den kommenden Jahren zurückzukehren. Betül Kocyigit von der Muslimischen Hochschulgemeinde in Würzburg sieht das Nebeneinander von Oster- und Ramadan-Dekorationen positiv, macht jedoch auf die Problematik der Kommerzialisierung des Ramadan aufmerksam.
Der Handelsverband Hessen hat einen Trend festgestellt: Immer mehr Einzelhändler erweitern ihr Sortiment zu Ramadan, insbesondere mit Lebensmitteln und Dekorationsartikeln. Beliebte Lebensmittel während des Ramadans sind Datteln, Joghurt, Künefe und Blätterteig. Renommierte Einzelhändler tragen somit zur Sichtbarkeit muslimischer Traditionen und einem interkulturellen Austausch bei. Imam Mehic wünscht sich jedoch ein stärkeres politisches Zeichen für die Gleichberechtigung von Muslimen in der Gesellschaft, wie Einladungen zum gemeinsamen Fastenbrechen.
Islamforscher Bekim Agai hebt hervor, dass es in muslimischen Ländern kein Äquivalent zum Ramadan-Kalender gibt, wo Kinder nur am Ende des Ramadans beschenkt werden. Dennoch gibt es innermuslimische Kritik an der Kommerzialisierung, die die spirituelle Bedeutung gefährden könnte. Ramazan Kuruyüz, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, betont die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs mit Religion und der dahinterstehenden Werte.