
Am 13. Februar 2025 kam es zu einem Vorfall am Flughafen BER, bei dem ein Rettungssanitäter und ein alkoholisierter Patient in eine Körperverletzung verwickelt wurden. Der Notruf wurde von der Bundespolizei ausgelöst, die Rettungskräfte ins Terminal 1 alarmierte. Berichten zufolge soll der Rettungssanitäter den Patienten mit Füßen ins Gesicht getreten haben. Die Polizei ermittelt wegen wechselseitiger Körperverletzung, wobei genauere Details zum Tathergang noch unklar sind.
Der Landkreis Dahme-Spreewald hat bestätigt, dass Rettungskräfte nahezu täglich Beleidigungen, Aggressionen und Gewaltandrohungen ausgesetzt sind. In den letzten Jahren habe die tätliche Gewalt gegen Rettungskräfte zugenommen. Bei solchen Vorfällen werden entsprechende Anzeigen erstattet. Es wird vermutet, dass der Patient sich nicht untersuchen lassen wollte und dann aggressiv reagierte. Um mit aggressiven Situationen umzugehen, erhalten Rettungskräfte Deeskalationstraining und Weiterbildung. Bei Eskalationen wird die Polizei alarmiert, was auch im Fall am 13. Februar der Fall war. Der beschuldigte Rettungssanitäter wurde vom Dienst freigestellt, während die Landespolizei weiterhin ermittelt. Das Luftfahrtbundesamt plant, die Zuverlässigkeit des Sanitäters durch ein neues Führungszeugnis zu überprüfen.
Gewalt gegen Rettungskräfte in Rheinhessen
Eine Studie zu Gewalt gegen Rettungskräfte in Rheinhessen, initiiert vom Verein „Helfer sind tabu“, kam zu dem Schluss, dass Übergriffe auf Einsatzkräfte kein Massenphänomen darstellen. Die Ergebnisse wurden in Anwesenheit von Michael Ebling, Innenminister von Rheinland-Pfalz, vorgestellt. Es wurden über 360.000 Rettungseinsätze aus den Jahren 2019 bis 2022 ausgewertet, wobei in Rheinhessen 76 Vorfälle von Gewalt gegen Einsatzkräfte verzeichnet wurden. Dies umfasste 32 Beleidigungen, 12 vollendete und 19 versuchte Körperverletzungen.
Die Studienergebnisse zeigen, dass Berufe wie Notfallsanitäter und Feuerwehrbeamte in der Bevölkerung anerkannt und geschätzt werden. Dr. Stefan Cludius, Vorsitzender des Vereins „Helfer sind tabu“, äußerte sich positiv über die Ergebnisse, betonte jedoch die Notwendigkeit, Einsatzkräfte besser auf brenzlige Situationen vorzubereiten.
Moz.de berichtete, dass der Vorfall am Flughafen eine zunehmende Problematik der Gewalt gegen Rettungskräfte aufdeckte, während Rettungsdienst.de berichtet, dass die Ergebnisse der Studie im Gegensatz zu allgemeinen Wahrnehmungen stehen.