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Das Geheimnis der historischen Pissoirs: Berlins Café Achteck entdecke!

In Berlin gibt es Hunderte von Cafés, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen. Insbesondere das Café Achteck, das kein traditionelles Café, sondern ein öffentliches Pissoir für Männer ist, erregt derzeit die Aufmerksamkeit. Jonny Whitlam, ein Engländer und Reiseführer, der seit einigen Jahren in Berlin lebt, bietet private Touren, Audiotouren und Gruppentouren an und veröffentlichte kürzlich einen Beitrag über dieses ungewöhnliche Café. Er beschreibt, wie das Café Achteck, das von Stadtbaurat Carl Theodor Rospatt entworfen wurde, ursprünglich dazu diente, die sanitäre Krise in Berlin im 19. Jahrhundert zu lösen.

Das erste Café Achteck wurde 1878 aufgestellt, und zur Blütezeit existierten rund 142 solcher Pissoirs in Berlin. Heute sind noch mehr als 30 dieser Einrichtungen erhalten, darunter Standorte wie der Chamissoplatz, Gendarmenmarkt, Rüdesheimer Platz und der U-Bahnhof Senefelderplatz. In den 1920er Jahren entwickelte sich das Café Achteck zudem zu einem diskreten Treffpunkt für schwule Männer. Whitlam zeigt in einem Video die Innenansicht des Cafés, wobei er die Erfahrung beschreibt, von Urin umgeben zu sein. In den Kommentaren äußern Nutzer ihre Begeisterung und vergleichen das Café mit ähnlichen Orten, wie dem Berghain. Einige kommentieren zudem den Wunsch nach solchen Cafés für Frauen.

Architektur und Historie

Das Café Achteck bezeichnet öffentliche Pissoirs in Berlin, die aus sieben grün lackierten gusseisernen Wandsegmenten bestehen und einen achteckigen Grundriss bilden. Die fehlende achte Wand bildet den Eingang, während Sichtschutz durch einen Paravent aus mindestens drei Segmenten gewährt wird. Der Entwurf stammt von Carl Theodor Rospatt und wurde erstmals 1878 realisiert. Die Pissoirs bieten im Inneren sieben Stehplätze und sind in einem stilvollen Design gehalten.

Die ersten Anlagen des Rospattschen Typs wurden 1879 auf dem Weddingplatz und Arminiusplatz installiert. Obwohl die Damen-WCs zu dieser Zeit noch nicht vorhanden waren, wurden diese um 1900 eingeführt. Einige Exemplare wurden in den letzten Jahrzehnten renoviert, darunter das am Stephanplatz, das seit 2000 denkmalgerecht saniert wurde und dessen Renovierung etwa 250.000 Mark kostete. Heute existieren noch mehr als 30 derartigen Einrichtungen in verschiedenen Berliner Stadtteilen, darunter Kreuzberg, Moabit und Schöneberg. So berichtete Berlin Live, dass die Nutzer in den Kommentaren ihre Erfahrungen teilen und der Historie des Cafés Achteck neues Leben einhauchen.

Für weitere Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Pissoirs kann auf Wikipedia zurückgegriffen werden.