
Der städtische Schlachthof in Passau hat im vergangenen Jahr 320.000 Schlachtungen durchgeführt. Dies stellt einen Rückgang von 40.000 Tieren im Vergleich zum Rekordjahr 2016 dar, als 360.000 Tiere geschlachtet wurden. Der Betrieb ist bekannt für seine anspruchsvolle und körperlich herausfordernde Arbeit und beschäftigt nahe 40 Mitarbeiter, darunter auch Verwaltungsmitarbeiter. Alle Beschäftigten arbeiten ausschließlich im Rahmen des eigenen Personals, ohne den Einsatz von Fremdfirmen.
Die Beschäftigten im Schlachthof erhalten Löhne, die oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns von 12,41 Euro (Stand 2024) liegen, jedoch wurden keine konkreten Zahlen zu Verdiensten oder Stundenlöhnen veröffentlicht. Darüber hinaus werden Zuschläge gezahlt, ohne dass detaillierte Informationen dazu bereitgestellt werden. Der Schlachthof konzentriert sich auf die Schlachtung und die Weiterlieferung von Hälften, während eine Weiterverarbeitung und Zerlegung der Tiere nicht im Betrieb stattfindet. Der Transport der Schlachthälften erfolgt hauptsächlich über ein automatisiertes Fördersystem.
Fleischverzehr in Deutschland
Vorwiegend werden Schweine, aber auch Rinder und Schafe im Schlachthof verarbeitet. Insgesamt durchliefen im vergangenen Jahr Tiere mit einem Gesamtgewicht von etwa 35.000 Tonnen den Betrieb. In der Branche gehört der Passauer Schlachthof zu den auslastungsstärksten und erfolgreichsten Dienstleistungsschlachthöfen in Deutschland und ist nach QS Bio, Geprüfte Qualität sowie der Initiative Tierwohl zertifiziert.
In einem verwandten Thema berichtete die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung über den Rückgang des Fleischverzehrs in Deutschland. Laut Datensatz der BLE zur Versorgungsbilanz Fleisch stellt sich seit 1991 ein stetiger Rückgang des Fleischverzehrs dar, wobei auch in den kommenden Jahren eine weitere Abnahme erwartet wird. Ein Grund für diese Entwicklung könnte der demografische Wandel sein, der jedoch nicht als alleinige Ursache betrachtet wird. Der Verzehr von Rindfleisch hat sich nach der BSE-Krise 2001 kaum erholt, während ein Rückgang des Schweinefleischverzehrs ab 2008 nicht mit einem markanten Ereignis verbunden ist.
Mögliche Einflussfaktoren auf den Fleischverzehr sind unter anderem die Einführung des Tierschutzes als Staatsziel im Grundgesetz 2002, zunehmendes Gesundheitsbewusstsein sowie die Diskussion über den Einfluss der Tierhaltung auf klimatische Veränderungen. Seit den 2010er Jahren wird auch die Beliebtheit veganer und vegetarischer Speisen immer größer, was zu einem veränderten Konsumverhalten führt.