
Der Oberbürgermeister von Schorndorf, Bernd Hornikel, hat kürzlich ein humorvolles TikTok-Video veröffentlicht, das große Resonanz erfuhr. Das Video, das im Sommer produziert wurde, präsentiert Hornikel auf unterhaltsame Weise und dauert 82 Sekunden. Die Stadt Schorndorf wurde für dieses Projekt mit dem zweiten Platz bei den Staatsanzeiger Awards in der Kategorie „Bürgermeister mit Mission“ ausgezeichnet. Insgesamt haben 130 Beiträge in fünf Kategorien am Wettbewerb teilgenommen. Hornikel sieht die Auszeichnung als Bestätigung für die engagierte Arbeit der Stadtverwaltung und als Anreiz für andere Kommunen, ähnliche Wege zu beschreiten. Darüber hinaus wurde Schorndorf auch für das Format „Brunch and Learn“ geehrt, das sich mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Verwaltung beschäftigt.
Das besagte TikTok-Video trägt den Titel „Wie sich Schorndorfer den Alltag ihres OB vorstellen“. Es zeigt Hornikel in humorvollen Szenarien, wie beispielsweise als er von Sicherheitspersonal bedient wird und dabei im Blitzlichtgewitter steht. In einem Vergleich zur Realität wird Hornikel hingegen in einem T-Shirt unter seinem Sakko, mit mahnenden Mitarbeitern und verschüttetem Kaffee dargestellt. Das Video hat beeindruckende Zahlen erreicht: Es zählt fast 70.000 Aufrufe auf TikTok, über 1.400 Likes sowie 119.000 Klicks und fast 7.000 Likes auf Instagram. Auch auf LinkedIn erfreute sich das Video großer Beliebtheit, mit 9.500 Reaktionen und 445 Kommentaren. Eva-Marie Mihai, die für Social Media im Schorndorfer Rathaus zuständig ist, war die treibende Kraft hinter der Idee des Videos.
Positive Resonanz und Kritik
Die Reaktionen auf das Video sind überwiegend positiv, insbesondere von den 40 Auszubildenden der Stadtverwaltung, die das Projekt gefeiert haben. Hornikel betont, dass es ihm nicht darum gehe, als „Verwaltungsclown“ wahrgenommen zu werden, sondern die Stadt Schorndorf als modernen und ansprechenden Arbeitgeber zu präsentieren. Allerdings gab es auch kritische Stimmen, darunter der Stadtrat Lars Haise von der AfD, der das Video als „peinlich“ bezeichnete und die Kommunikationsform als unangebracht kritisierte. Trotz dieser Kritik misst Hornikel der Nutzung von Social Media große Bedeutung bei, insbesondere im Hinblick auf die Krisenkommunikation nach den Starkregenereignissen, die Schorndorf betroffen hatten.
Hornikel erachtet es als notwendig, relevante Inhalte zu generieren und der AfD auf TikTok nicht das Feld zu überlassen. Mihai erklärt, dass die Videoerstellung im Vergleich zu traditionellen Kommunikationsmethoden kostengünstig sei und darauf abziele, die Stadt Schorndorf als die beste Informationsquelle in Zeiten von Fake News zu etablieren. Zudem soll das Interesse der jüngeren Zielgruppe an städtischen Themen gesteigert werden. TikTok ist zwar umstritten, vor allem in Bezug auf Datenschutzbedenken, hat aber das Format des Short-Form-Content populär gemacht.