
Am 4. März 2025 stellte Domvikar Paul Weismantel, der Leiter des Referats Geistliches Leben im Bistum Würzburg, den neuen Fastenkalender vor. Der Kalender trägt den Titel „Geborgen in Gottes Schöpferhand“ und feiert das 800. Jubiläum des Sonnengesangs von Franz von Assisi.
Weismantel beschreibt die Fastenzeit als eine „österliche Bußzeit“ und betont, dass Buße nicht als „asketische Peitschenknallerei“ interpretiert werden sollte, sondern als Ausdruck von Besserung. Er erklärt, dass die Fastenzeit das Ziel hat, durch Verzicht und Loslassen eine größere Wahrnehmung zu fördern. Der Fastenkalender wird seit über 25 Jahren veröffentlicht und bietet „Gedanken ohne moralischen Zeigefinger“.
Inhalte und Thematische Schwerpunkte
Die thematischen Schwerpunkte des Kalenders liegen auf franziskanischen und österlichen Impulsen, Pilgern sowie Hoffnung. Die Denkanstöße und Formen der Passionsfrömmigkeit sind kurz und einfach gehalten. Sichtbar sind die positiven Rückmeldungen, die die Fastenkalender in den vergangenen Jahren an viele unterschiedliche Orte gebracht haben. Weismantel hofft auch in diesem Jahr auf eine positive Resonanz zu dem aktuellen Kalender. Bestellungen können im Internet unter www.paul-weismantel.de vorgenommen werden.
Zusätzlich beginnt mit dem Aschermittwoch am 22. Februar für die meisten Christen die vorösterliche Bußzeit (Fastenzeit), während Gläubige der Ostkirchen hiervon ausgenommen sind. Die Fastenzeit dauert 40 Tage, wobei die sechs Fastensonntage nicht mitgezählt werden. Diese Dauer erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste gefastet hat, und hat auch im Alten Testament symbolischen Wert.
Religiöse Praxis und Bräuche
An strengen Fastentagen wie dem Aschermittwoch und Karfreitag ist eine einmalige Sättigung durch eine schlichte Mahlzeit vorgeschrieben. Das Fastengebot gilt für Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren; Kinder, Kranke, Reisende und körperlich schwer Arbeitende sind ausgenommen. Das Fasten ist eine religiöse Praxis zur leiblichen, geistigen und seelischen Reinigung und sollte nicht mit Diäten verwechselt werden. Die Österreichische Bischofskonferenz hat bereits 1994 eine Buß- und Fastenordnung herausgegeben. Ursprünglich im Mittelalter gab es Versuche, Fastenvorschriften zu umgehen, etwa durch den Verzehr von Bibersteak und Fastenbier. Auch andere Religionen, wie die evangelische Kirche und der Islam, praktizieren Fasten.
Der Aschenritus, welcher am Aschermittwoch gefeiert wird, symbolisiert die Buße. Diese Tradition hat ihren Ursprung im 11. Jahrhundert. Violett ist die liturgische Farbe der Fastenzeit, während während dieser Zeit das Halleluja nicht gesungen wird und das Gloria nur an Hochfesten erlaubt ist. Am vierten Fastensonntag, auch „Laetare“ genannt, gibt es Blumenschmuck in den Kirchen, während ab dem 5. Fastensonntag („Passionssonntag“) Kreuze und Standbilder mit violetten Tüchern verhüllt werden. Die letzte Woche vor Ostern wird als Karwoche (Heilige Woche) bezeichnet und umfasst bedeutende Ereignisse im Leben Jesu.