Wartburgkreis

Neuer Storchenhorst in Hermannsroda: Hoffnung für die Rückkehr der Störche!

Am südlichen Rand von Hermannsroda wurde ein neuer Storchenhorst geschaffen. Engagierte Naturfreunde setzen große Hoffnungen in diesen neuen Horst, in der Erwartung, dass er von der wachsenden Storchpopulation bald bezogen wird. Frank Hermann und Silvio Franke haben mit viel Aufwand die letzten Arbeiten an diesem Horst abgeschlossen. Dabei berichtete der Fachmann Klaus Schmidt über den signifikanten Zusammenhang zwischen der Rückkehr der Störche und den Auswirkungen des Klimawandels.

Aktuellen Beobachtungen zufolge reisen Störche zunehmend kürzer zu ihren Winterdomizilen in Afrika. Oftmals enden ihre Reisen bereits in Süd- oder Südwesteuropa, was dazu führt, dass die Abwesenheit der Störche in den Brutgebieten immer kürzer wird. Vor kurzem konnten Störche auf umgepflügten Flächen der Agrargenossenschaft „Krayenberg“ in Tiefenort gesichtet werden, was die positiven Veränderungen in ihrem Zugverhalten widerspiegelt, wie [insuedthueringen.de](https://www.insuedthueringen.de/inhalt.wartburgkreis-neuer-storchensitz-mit-werratalpanorama.6ebe4156-5e51-42be-bf29-2d4d2f7d41d2.html) berichtet.

Klimawandel bedroht den Storchenbestand

Der Klimawandel stellt jedoch nicht nur für die Störche im Wartburgkreis eine Herausforderung dar. Laut [greenspotting.de](https://greenspotting.de/klimawandel-bringt-stoerche-und-schwalben-in-not/) sind intensive Landwirtschaft, verschobene Jahreszeiten und der Einsatz von Pestiziden wesentliche Faktoren, die den Bestand vieler Zugvögel gefährden. In Brandenburg beispielsweise schrumpft die Population der Störche seit Jahrhunderten; so brüteten im vergangenen Jahr im Storchendorf Rühstädt nur noch 30 Paare, während es früher über 100 waren.

Hinzu kommt, dass jedes Brutpaar in der letzten Saison lediglich einen Jungvogel aufzog, anstatt der benötigten zwei. Bürgermeister Jürgen Herper hat daher Bedenken geäußert, dass dieser Rückgang nicht nur den Verlust einer Touristenattraktion, sondern auch eines wichtigen Naturguts zur Folge haben könnte. Die Biologin Krista Dziewiaty nennt zahlreiche Ursachen für den Rückgang der Störche: Monokulturen aus Energiepflanzen, trockengelegte Feuchtgebiete und extreme Hitzesommer schränken das Nahrungsangebot der Vögel erheblich ein.

Darüber hinaus geraten Zugvögel wie Störche in ihren Brutgebieten unter Druck, da näher überwinternde Arten die besten Brutplätze besetzen. Langstreckenzieher wie Braunkehlchen und Rauchschwalbe sind besonders betroffen; eine Studie zeigt, dass die Ankunft dieser Vögel auf Helgoland seit 1960 um mehr als 60 Prozent gesunken ist. Aktuell stehen gut die Hälfte aller Zugvogelarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten, und die Herausforderungen des Klimawandels verschärfen die ohnehin kritische Situation.