Wartburgkreis

Gemeinschaftsunterkunft Merkers: Schließung bis Ende 2026 beschlossen!

Die Gemeinschaftsunterkunft (GU) Merkers im Wartburgkreis wird bis spätestens Ende 2026 geschlossen. Diese Entscheidung annunciierte Landrat Michael Brodführer (CDU). Derzeit sind dort rund 150 Asylsuchende aus mehr als einem Dutzend Ländern untergebracht. Ziel ist es, die Bewohner künftig dezentral in Wohnungen in der Region unterzubringen. In der Vergangenheit gab es Berichte über einige Bewohner, die wegen Delikten in die Schlagzeilen geraten sind, wie inSuedthueringen berichtete.

Heimleiter Torsten Cyrus äußerte, dass Kinder in der Gemeinschaftsunterkunft schneller Kontakte knüpfen können als Erwachsene. Ein Mann aus Ägypten, der seit 15 Jahren im Heim lebt, erklärte, dass die Unterkunft für Familien akzeptabel, jedoch eine Wohnung vorzuziehen wäre. Eine Frau aus dem Iran wohnt seit einem halben Jahr mit ihrer Tochter in einem kleinen Zimmer. Trotz dem guten Zustand der Unterkunft wird die Anbindung an den Ort und nach Eisenach als schwierig beschrieben. Das Schulkind der Frau muss früh aufstehen, um den Zug zur Schule zu erreichen, und hat aufgrund der Sprachbarriere wenig Kontakt zu anderen Kindern. Das Mädchen wünscht sich, Deutsch sprechen zu können und bald aus der Gemeinschaftsunterkunft auszuziehen.

Aktuelle Lebensbedingungen in der Unterkunft

Ein weiteres Beispiel sind die Söhne einer syrischen Familie, die mit dem Kreisbeigeordneten Martin Rosenstengel (CDU) über das Wunsch, Fußball spielen zu können, gesprochen haben. Rosenstengel versprach, sich um die Anfrage zu kümmern; es gibt ein wöchentliches Sportangebot, jedoch nur Platz für acht Grundschüler. Die syrische Familie lebt seit einem Jahr zu fünft in einem großen Raum, der mit Metallspinden geteilt ist. Die Familie leidet unter Platzmangel und hofft auf eine größere Wohnung oder ein Haus; eine Rückkehr nach Syrien kommt indes nicht in Frage. Bürgermeister Daniel Steffan (CDU) äußerte, dass das Zusammenleben in der Gemeinschaftsunterkunft extrem belastend für Familien sei und schätzte die Arbeit des Heimleiters sowie seines Teams und der Mitarbeitenden des Landratsamtes, wie MDR berichtete.