
Im Landkreis Erlangen-Höchstadt wurde die Geflügelpest (Aviäre Influenza, AI) an mehreren Orten offiziell bestätigt. Betroffene Regionen sind unter anderem Hesselberg (Heßdorf) und Neuhaus (Adelsdorf). Das Veterinäramt meldete zusätzlich den Fund weiterer toter Tiere in Weppersdorf (Adelsdorf), Sauerheim (Weisendorf) und Herzogenaurach.
Insgesamt wurden über 20 Fälle des Hochpathogenen Aviäre Influenza-Virus (HPAI) vom Subtyp H5N1 bei Wildvögeln nachgewiesen. Unter den betroffenen Arten befinden sich Höckerschwäne, Graugänse, Kanadagänse sowie ein Mäusebussard. Das Virus wurde auch in mehreren fränkischen Städten und Landkreisen festgestellt, darunter Nürnberg, Erlangen, Nürnberger Land, Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, Forchheim und Bamberg. Eine Ansteckung des Menschen mit dem H5N1-Virus in Deutschland ist bislang nicht bekannt.
Empfohlene Schutzmaßnahmen
Das Veterinäramt empfiehlt, strenge Schutz- und Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um eine Ansteckung von Hausgeflügel zu verhindern. Infizierte Wildvögel stellen ein hohes Risiko für die Nutzgeflügelhaltung dar, unabhängig von der Größe der Geflügelhaltung. Wichtige Schutzmaßnahmen umfassen:
- Geflügel in wasserfesten, überdachten und vogeldicht umzäunten Stallungen/Ausläufen halten.
- Ausscheidungen von Wildvögeln von der Geflügelhaltung fernhalten, beispielsweise über Schuhwerk, Einstreu und Tränkwasser.
- Hühnerställe und Gehege nur mit speziellen Schuhen und Schutzkleidung betreten.
- Gründliches Waschen und Desinfizieren der Hände vor dem Betreten der Geflügelhaltung.
- Eingeschränkter Besucherverkehr und Bekämpfung von Schadnager.
- Tränkwasser nicht aus offenen Gewässern oder von Dachflächen gewinnen.
- Futter sicher lagern und Fütterung idealerweise in Stallgebäuden durchführen.
- Teilnahme an Ausstellungen, Märkten und ähnlichen Veranstaltungen, bei denen Geflügel verkauft oder zur Schau gestellt wird, vermeiden.
- Wildgeflügel nicht füttern.
Informationen zur Biosicherheit sowie ein Merkblatt für Geflügelhalter sind auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verfügbar. Das Veterinäramt überwacht die Situation weiterhin und könnte zusätzliche Schutzmaßnahmen, einschließlich einer Aufstallungspflicht, erlassen. Meldungen über verendete Vögel oder Wildvögel können an das Veterinäramt unter 09193 / 20 24 23 oder per E-Mail an vet@erlangen-hoechstadt.de gerichtet werden. Darüber hinaus besteht eine Pflicht zur Anmeldung von Geflügelhaltungen beim Veterinäramt.
Die Hochpathogene Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) hält Deutschland seit Ende Oktober 2020 in Atem, insbesondere der Subtyp H5N1. In Reaktion auf die aktuelle Situation hat die Bundesregierung die Eindämmung der Vogelgrippe und den Schutz der Tiergesundheit zur hohen Priorität erklärt. Bundesminister Cem Özdemir hat einen interdisziplinären Dialog zur Bekämpfung der Tierseuche initiiert, der Expertinnen und Experten aus Human- und Veterinärmedizin, Virologie, Epidemiologie und Politik zusammenbringt, um geeignete Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln.
Die Bundesregierung bewertet die Gefahr für Mensch und Tier in Deutschland als äußerst gering und hat ihre Vorsorgeanstrengungen erhöht. Seit 2006 werden Forschung, Prävention und Bekämpfung von Zoonosen über nationale Forschungsplattformen gefördert. Ende 2023 wurde diese Plattform zur nationalen „One Health Platform“ weiterentwickelt, an der mehrere Ressorts der „Forschungsvereinbarung One Health“ gemeinsam arbeiten. Ziel ist die Verbesserung der Vorbereitung auf zukünftige Infektionsausbrüche beim Menschen, was grundlegende Bedeutung für die Gesundheit aller Lebewesen hat.
Weitere Informationen zur Vogelgrippe sind auf der Webseite des Friedrich-Löffler-Instituts zu finden.