
Die Entwicklung eines neuen Fischkutters für die Zukunft steht im Mittelpunkt eines vielversprechenden Projekts, das speziell auf die Bedürfnisse der Nordseefischer, insbesondere der ostfriesischen Krabbenfischer, ausgerichtet ist. Wie die NWZ Online berichtet, sind die Herausforderungen in der Branche groß, da die Aussichten pessimistisch eingeschätzt werden und Investitionen oft als unlohnend angesehen werden. Trotz dieser widrigen Umstände zeigen sich Jann Strybny, Hochschul-Professor, und Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut optimistisch hinsichtlich einer positiven Zukunft für die Fischerei.
Der neue Kutter, der mit klimaneutral produziertem Methanol betrieben werden soll, bietet verschiedene Vorteile: Er ist praktisch, sicher, günstig in der Anschaffung und effizient im Betrieb. Das Projekt wird durch verschiedene finanzielle Mittel unterstützt. Dazu gehören Lizenzgebühren aus Offshore-Rechten für Windgeneratoren in Höhe von 630 Millionen Euro sowie Fördermittel aus dem Fischerei-Fördertopf, für die bereits ein Antrag auf Zuschüsse gestellt wurde.
Details zum Kutterprojekt
Der Zeitplan für das Projekt sieht vor, dass bis 2024 ein Aktionsplan der EU umgesetzt wird, der ein Grundnetzverbot in Schutzgebieten beinhaltet. Der geplante Bau eines Prototyps soll 2027 beginnen, gefolgt von dem angestrebten Einsatz des neuen Kutters im Jahr 2030. In der Fischerei wird eine zunehmende Vielseitigkeit erwartet, während die flächendeckende Flotte künftig schlanker und stabiler werden soll.
Zusätzlich berichten auch die Deutsche Flagge über das Projekt mit dem Titel „Energieeffiziente zukunftsweisende Küstenfischerei“. Die Initiatorin Hilke Looden, Bürgermeisterin von Krummhörn und frühere Fischereiberaterin, betont die Notwendigkeit eines modernen, sicheren, umweltfreundlichen und bezahlbaren Fischkutters. Der Durchschnitt der deutschen Fischereiflotte ist 40 Jahre alt, was eine erhebliche Herausforderung darstellt, da alte Kutter keine klimaneutralen Antriebe einsetzen können.
Das Projekt wird von Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny (Hochschule Emden/Leer) und Prof. Kapt. Michael Vahs (Fraunhofer-Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität) geleitet und erhält Fördergelder vom Landwirtschaftsministerium Niedersachsen sowie aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Ein Modell des Kutters wird derzeit durch Schlepptankversuche im Maritimen Technikum in Leer getestet, und ein Abschlusskolloquium ist für den Sommer an der Hochschule Emden/Leer geplant.