
Arabische Staaten arbeiten derzeit an einem umfassenden Wiederaufbauplan für den Gazastreifen, der von Ägypten vorbereitet wird. Das rund 90 Seiten lange Dokument soll der Europäischen Union und den USA vorgelegt werden, um internationale Unterstützung zu gewinnen und den Plänen von US-Präsident Donald Trump entgegenzuwirken. Die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich auf etwa 50 Milliarden Euro.
Der Wiederaufbauplan umfasst die Beseitigung von Trümmern sowie den Bau von Unterkünften für Palästinenser über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Finanzierung ist bisher ungewiss, da Zusagen von arabischen oder anderen Geberländern sowie internationalen Institutionen bislang nicht bekannt sind. Ein technokratisches Gremium aus Palästinensern soll während einer sechsmonatigen Übergangsphase die Kontrolle über Gaza übernehmen, die später an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) unter Präsident Mahmud Abbas übergeben werden soll. Abbas‘ Fatah hatte jedoch eine gemeinsame Herrschaft mit der Hamas abgelehnt, während Israel eine Regierungsbeteiligung der Hamas und eine Kontrolle durch die PA ablehnt.
Aktuelle Entwicklungen zur Waffenruhe
Gleichzeitig plant Israel die Annahme eines Vorschlages des US-Gesandten Steve Witkoff für eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen. Dieser Vorschlag wurde nach nächtlichen Sicherheitsberatungen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterbreitet. Die angepeilte Waffenruhe soll während des Ramadans und des Pessachfestes gelten, wobei im Gegenzug Geiseln freigelassen werden sollen.
Der Vorschlag sieht vor, dass am ersten Tag der Waffenruhe die Hälfte der noch lebenden und bereits vergebenen Geiseln an Israel übergeben wird. Die restlichen Geiseln sollen folgen, sofern ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht werden kann. Die Hamas hat den Vorschlag jedoch bislang nicht akzeptiert und wies eine Formulierung zur Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe zurück. Nach dem 42. Tag der Waffenruhe könnte Israel erneut zu Kampfhandlungen übergehen, falls die Verhandlungen als ineffektiv angesehen werden.
Am 7. Oktober 2023 trat eine erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft, deren Fortsetzung derzeit ungewiss ist. Befürchtungen bestehen, dass der Gaza-Krieg erneut aufflammen könnte, was verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung und Geiseln mit sich bringen hätte.
Weitere Details zu diesen Entwicklungen finden Sie auf [Rhein-Zeitung](https://www.rhein-zeitung.de/deutschland-welt/politik/arabische-staaten-suchen-unterstuetzer-fuer-gaza-aufbauplan_arid-4026418.html) und [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de/politik/nahost-liveblog-news-israel-gaza-waffenruhe-aegypten-hamas-li.3213064).