PassauPolitik

Söder greift Aiwanger an: Politischer Aschermittwoch sorgt für Aufregung!

Am 5. März 2025 feierte die CSU den Politischen Aschermittwoch in Passau. Der Hauptredner, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, nutzte die Gelegenheit, um scharfe Kritik an seinem bayerischen Koalitionspartner Hubert Aiwanger von den Freien Wählern zu üben. Aiwanger war wegen seiner Äußerungen zur Bundestagswahl in die Kritik geraten.

Söder rief dazu auf, mit Mut in die Zukunft zu blicken und hob die Stärke Bayerns hervor. Zudem forderte er, „NGOs aus der Regierung zu schmeißen“ und betonte die Wichtigkeit, Experten in Entscheidungsprozesse einzubinden. In seiner Rede thematisierte er den Ukraine-Krieg und stellte fest, dass die Sicherheit der Ukraine eng mit der Sicherheit Deutschlands verbunden sei. Daher gab Söder auch eine klare Forderung nach einer massiven Aufrüstung Deutschlands und Europas sowie nach einer Rückkehr zur Wehrpflicht aus.

Politische Themen und Traditionen

Ein weiteres Kernthema Söders war der öffentliche Diskurs über Genderfragen; er sprach sich für ein Ende des Genderns im öffentlichen Raum aus und äußerte sich kritisch gegenüber einer Verschärfung der Erbschaftssteuer. Die ehemalige Ampel-Regierung wurde ebenfalls scharf angegriffen, besonders die Regelungen zur Heizung und das Bürgergeld. Söder bezeichnete die AfD als Bedrohung und kritisierte deren rechtsextreme Tendenzen. Die Grünen bekam ebenso zu hören, was Söder äußerst negativ bewertete, insbesondere deren Haltung zum Auto. CSU-Generalsekretär Martin Huber schloss sich dieser Meinung an und kritisierte die Grünen als „Ramschware“.

Der Politische Aschermittwoch hat in Bayern eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Politikwissenschaftler beschreiben ihn als eine Mischung aus Stammtisch und verbaler Kampfarena. Die Reden sind in der Regel stark polarisierend, mit dem Ziel, Stimmung zu machen und Themen zu setzen. Markus Söder setzt somit das Erbe von Franz Josef Strauß fort, der in den 1960er Jahren diese Tradition prägte. Die Veranstaltungen sind nicht nur für die CSU von Bedeutung, sondern werden auch von anderen Parteien wie der SPD und den Grünen übernommen, die ähnlich formatierte Reden halten.

Zu den bevorstehenden politischen Herausforderungen kündigte SPD-Chef Lars Klingbeil an, dass die SPD alle Termine absagen würde, um Sondierungen für eine neue Bundesregierung voranzutreiben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach wurde kurzfristig als Redner für die SPD beim Politischen Aschermittwoch in Bayern eingesetzt, was die politische Dynamik weiter beeinflusst.

Besonders bemerkenswert ist, dass die traditionellen Reden mittlerweile vereinfacht wurden, wobei weniger sachliche Argumentation und mehr populistische Botschaften im Vordergrund stehen. Diese Entwicklung hat auch dazu geführt, dass die Dominanz von TV-Schnipseln die Reden vereinfacht hat und auf maximale Wirkung in den Medien abzielt, was nicht zuletzt die Form des Politischen Aschermittwochs prägt.

Für weiterführende Informationen zur Geschichte des Politischen Aschermittwochs und den aktuellen politischen Umständen ist es interessant, die Berichterstattung von merkur.de und zdf.de zu konsultieren.