
Am 5. März 2025 hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) umfangreiche Warnstreiks im öffentlichen Dienst angekündigt. Diese Streiks finden im Zusammenhang mit den aktuellen Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte am 18. Februar statt, die ohne konkretes Angebot verliefen. Ziel der Protestaktionen ist es, auf die Missstände in sozialen Berufen und die Forderungen nach Lohngerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Der Streiktag ist für den 7. März angesetzt, der sowohl mit dem Equal Pay Day als auch mit dem Internationalen Frauentag zusammenfällt. Der Gender-Pay-Gap in Deutschland betrug im Jahr 2024 16 Prozent. An den zentralen Aktionen, die in Nordrhein-Westfalen (NRW) stattfinden werden, nehmen Beschäftigte aus Kliniken, Sozialbetrieben, Kitas und Stadtverwaltungen teil. Die Hauptveranstaltungen sind in Köln, Essen, Dortmund und Gütersloh geplant.
Zentrale Aktionen in Nordrhein-Westfalen
In Köln beginnen die Proteste mit zwei Demozügen, die um 10 Uhr am Hans-Böckler-Platz und um 10:15 Uhr am Ottplatz starten. Die Hauptkundgebung findet von 11 bis 13 Uhr auf dem Heumarkt statt, mit Christine Behle, der Hauptrednerin aus dem ver.di Bundesvorstand.
Essen wird ebenfalls von einem Demozug und einer Kundgebung geprägt, die um 9:30 Uhr auf dem Hirschlandplatz beginnen. Um 10:30 Uhr folgt die Demonstration, die vor dem DGB-Haus Sana Kliniken Duisburg endet.
Dortmund organisiert zwei Demozüge, die um 10 Uhr starten, gefolgt von einer Kundgebung um 11:30 Uhr auf dem Friedensplatz, angeführt von Andrea Becker, der Fachbereichsleiterin für öffentliche Dienstleistungen in NRW.
In Gütersloh startet der Demozug vom Hauptbahnhof zum Rathaus, wo eine Kundgebung von 11:30 bis 12:30 Uhr stattfindet. Hauptrednerin dort ist Susanne Hille, Fachbereichsleiterin Gesundheit in NRW.
Forderungen und Arbeitsbedingungen
Die Warnstreiks sollen die Forderungen nach einer Entgelterhöhung von 8 Prozent sowie einer Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat betonen. Zudem wird eine Erhöhung der Zuschläge für belastende Schichten gefordert. Die hohe Verantwortung und emotionale Belastung in sozialen Berufen ist ein zentrales Thema, da die Mehrheit der Beschäftigten in diesen Bereichen Frauen sind.
Die unbesetzten Stellen in Pflege (79,1 %), Sozialarbeit (63,9 %) und Kitas (78,3 %) sind alarmierend. Zudem haben viele Beschäftigte in diesen Berufen erklärt, dass sie unter den aktuellen Bedingungen nicht bis zum Rentenalter arbeiten können. Bei einer Erhebung der ver.di-Arbeitszeitbefragung gaben 82,8 % der Pflegekräfte, 63,9 % der Sozialarbeiter und 86,2 % der Kita-Beschäftigten an, dass ihre Arbeitsbedingungen untragbar sind.
In Mainz und Mayen sind weitere Streiks geplant, die um 10 Uhr bzw. 9:30 Uhr beginnen. Die Kundgebungen werden von Reinigerkräften aus Stadtverwaltungen und Beschäftigten aus Sozial- und Erziehungsdiensten unterstützt. Die Fortsetzung der Tarifverhandlungen ist für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt، was die Möglichkeit weiterer Warnstreiks durch ver.di offenlässt, wie [ver.di berichtete](https://rps.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++a10e359a-f99f-11ef-a9e4-8bddd9098a3f).