
Am 7. März 2025 haben führende Politiker der SPD ihre Auftritte beim Politischen Aschermittwoch abgesagt, um Sondierungen für eine mögliche neue Bundesregierung mit der Union voranzutreiben. Betroffen ist insbesondere die traditionelle Veranstaltung der SPD in Ludwigsburg. Lars Klingbeil, der SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzende, hat seine Zusage für das Treffen zurückgezogen. Er erklärte, dass die SPD bereit sei, die ganze Woche über zu verhandeln.
Im Gegensatz dazu hat die CDU keine Absage des eingeladenen CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann für ihren Politischen Aschermittwoch in Fellbach erhalten. Die Grünen hingegen treffen sich nach den gewaltsamen Ausschreitungen im Vorjahr erneut in Biberach, wo Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der potenzielle Nachfolger Cem Özdemir und Parteichefin Franziska Brantner als Redner auftreten werden. Der Politische Aschermittwoch gilt als festes Ritual im Kalender der Parteien, bei dem Amtsträger verbal angreifen und Bier trinken, wie die Borkener Zeitung berichtet.
Sondierungen und Reaktionen der Parteien
Die Sondierungen zwischen Union und SPD fanden auch am politischen Aschermittwoch in Bayern statt. CSU-Chef Markus Söder, der die SPD nicht kritisierte, betonte die Notwendigkeit eines großen Schuldenpakets zur Stärkung von Verteidigung und Infrastruktur. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigte die Union und stellte klar, dass bei einem Scheitern der Sondierungen Neuwahlen drohen könnten. Beide Parteien einigten sich grundsätzlich auf das Schuldenpaket, während Grüne, FDP, Linke und AfD scharfe Kritik an der Union und SPD äußerten.
Der Spitzenverhandler von CDU und SPD, Lars Klingbeil, sagte ebenfalls kurzfristig seinen Auftritt ab. Söder bezeichnete die abgewählte Koalition und den Kanzler Olaf Scholz als „Geschichte“ und machte klar, dass ohne eine Wende in der Asylpolitik die CSU nicht zustimmen werde. Robert Habeck von den Grünen wünschte Söder „Goodbye“ und warnte vor der AfD. Lauterbach sagte, die Union bewege sich in die richtige Richtung, ohne alte Rechnungen zu begleichen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann äußerte Sympathie für die SPD und bezeichnete sie als Volkspartei, während Grünen-Chef Felix Banaszak Merz für eine angebliche Kehrtwende nach der Wahl kritisierte. Linke und FDP warfen Merz Brüche von Wahlversprechen vor, und AfD-Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner sprach von einer „Brandmauer“, wie RP Online berichtete.