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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: So kämpft Bad Honnef gegen die Lohnlücke!

Am 7. März 2025 informiert Katja Milde, Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises, über den „Equal Pay Day“. Der Aktionstag hat das Ziel, die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern zu fördern. Im Jahr 2024 lag der Gender Pay Gap in Deutschland bei 16 Prozent. Zu den Ursachen zählen unter anderem, dass Frauen häufiger in unterbewerteten und unterbezahlten Berufen tätig sind, seltener Führungspositionen einnehmen und häufiger in Teilzeit arbeiten. Zudem haben zwei von drei Frauen Schwierigkeiten, für ihr Alter oder krankheitsbedingte Ausfälle vorzusorgen, während jede zweite Frau von ihrem Einkommen nicht leben kann. Eine ungleiche Rollenverteilung bei Paaren trägt ebenfalls zur Problematik bei.

In Anschluss an den „Equal Pay Day“ finden vom 11. bis 20. März 2025 die Themenwochen „Frauen und Finanzen“ statt. Während dieser kostenlosen Vortragsreihe werden Frauen aus der Region zu Themen wie Geldanlage, Finanzplanung und Altersvorsorge informiert. Die Vorträge werden von Expertinnen und Experten gehalten und behandeln unter anderem bewussten Geldumgang, automatisiertes Sparen, Renten- und Vermögensaufbau sowie Schuldenfreiheit. Interessierte können sich kostenlos unter gleichstellung@rhein-sieg-kreis.de oder über die Webseite rhein-sieg-kreis.de/lebenswelt-frauen anmelden. Bei Fragen steht Inga Josko, die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, unter der Telefonnummer 02241 – 13 2524 oder per E-Mail zur Verfügung.

Hintergrund zur Entgeltgleichheit

Der Gender Pay Gap in Deutschland betrug im Jahr 2020 etwa 18 Prozent, was einem Rückgang von 25 Prozent in den 1990er Jahren entspricht. Eine zentrale gleichstellungspolitische Aufgabe ist der Abbau geschlechterspezifischer Einkommensunterschiede. Insbesondere in Berufen des Finanzsektors, Vertriebs und Marketings sind die Lohnunterschiede erheblich. Zudem zeigt sich, dass der Gender Pay Gap mit dem Alter zunimmt: Während unter 30-Jährigen der Unterschied bei 9 Prozent liegt, beträgt er für Frauen über 50 Jahre bereits 28 Prozent.

Die Daten verdeutlichen zudem, dass Frauen mit Migrationsgeschichte die niedrigste Beschäftigungsquote und das geringste durchschnittliche Nettoeinkommen aufweisen, was sie einem höheren Armutsrisiko aussetzt. In Ostdeutschland lag der unbereinigte Gender Pay Gap 2020 bei 6 Prozent, während der Wert in Westdeutschland bei 20 Prozent lag. Hier zeigt sich, dass der Gender Pay Gap seit den 1990er Jahren in Westdeutschland gesunken ist, stabilisiert sich jedoch in Ostdeutschland.