Am Donnerstag, den 6. Oktober, gegen 10:30 Uhr, wurde in einer Schule in der Berliner Straße in Groß-Gerau Reizgas gesprüht. Ein 14-jähriger Schüler steht im Verdacht, Pfefferspray im Schulgebäude eingesetzt zu haben. Das Schulgebäude musste daraufhin vorübergehend geräumt werden.
Mehrere Schülerinnen und Schüler berichteten von Atemwegsreizungen und wurden vor Ort medizinisch betreut. Eine hospitalisierte Behandlung war nicht erforderlich. Das verwendete Spray wurde von der Polizei sichergestellt, die nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, wie rheinmainverlag.de berichtete.
Zunahme von Reizgasvorfällen in Schulen
Die Vorfälle mit Reizgas in Schulen sind nicht isoliert. Laut sueddeutsche.de ist die Zahl der registrierten Angriffe mit Reizgas und Pfefferspray in Schulen in Baden-Württemberg gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 58 Fälle gemeldet, während es im Jahr 2021 nur 51 Fälle waren.
Etwa zwei Drittel dieser Vorfälle werden als Körperverletzung gewertet, viele sogar als gefährlicher oder schwerer Fall. In mehreren Fällen untersucht die Polizei den Verdacht auf Sachbeschädigung. Es wird vermutet, dass die tatsächliche Zahl der Vorfälle höher ist, da nicht alle Fälle gemeldet werden und Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst nicht erfasst sind. Insgesamt gerieten 69 Personen unter Tatverdacht, darunter 45 Jugendliche und 20 Kinder. In den registrierten Vorfällen erlitten 110 Opfer leichte Verletzungen, 28 weniger als im Vorjahr. Die legale Verfügbarkeit von Reizgasen und Pfeffersprays in Online-Shops und Geschäften könnte einen Einfluss auf diese Entwicklungen haben.
