
Am 7. Oktober 2023 wurde der Kibbuz Kfar Aza, der nur einen Kilometer von Gaza entfernt ist, überfallen. Terroristen aus Gaza sind für den Überfall verantwortlich, bei dem etwa 250 Hamas- und andere palästinensische Militante beteiligt waren. Der Angriff begann um 6:42 Uhr, als sechs Militante mit Gleitschirmen unter dem Schutz von Raketenfeuer in den Kibbutz eindrangen. Erschreckende 62 Bewohner, darunter ein 15-Jähriger, wurden bei diesem Überfall getötet. Zudem wurden 19 weitere Personen als Geiseln genommen.
Kfar Aza hatte vor dem Angriff mehr als 700 Einwohner. Die Militanten schafften eine Bresche im Gaza-Israel-Grenzzaun und drangen um 6:50 Uhr mit Pickups und Motorrädern in den Kibbutz ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Koordination der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) während des Angriffs unzureichend, was zu einer Überforderung der Sicherheitskräfte führte. Diese versuchten, die Zivilisten zu verteidigen, wurden jedoch schnell überwältigt. Bereits um 8:33 Uhr traf eine Gruppe von 18 Soldaten der Golani-Brigade ein, doch zu diesem Zeitpunkt waren bereits 37 Bewohner getötet worden.
Ralph Thiele am Tatort
Ralph Thiele, ein Militärexperte aus dem Kreis Mayen-Koblenz, besuchte den Tatort und verfolgt die Spuren der Täter bis nach Gaza. Thiele beschrieb eine Klappe im Fußboden eines Wohnhauses, die in die Unterwelt von Gaza führt, und erinnerte sich daran, dass es etwa zwei Meter tief hinuntergeht. Die IDF benötigte zweieinhalb Tage, um die vollständige Kontrolle über Kfar Aza zurückzugewinnen. Während dieser Kämpfe wurden mehrere Soldaten und Zivilisten getötet, und insgesamt 150 palästinensische Militante fielen ebenfalls.
Nach den verheerenden Ereignissen fand am 14. Oktober eine Mahnwache für die Überlebenden des Massakers statt, die später in eine Protestaktion überging. Berichte über die Brutalität des Angriffs, wie die Behauptung, dass 40 Babys enthauptet worden seien, wurden später als falsch entlarvt. Eine offizielle Untersuchung ergab, dass insgesamt 62 Kibbutzbewohner, darunter fünf Soldaten, getötet und 19 Zivilisten entführt wurden. Kfar Aza wurde in der Folge zu einem Ort der Pilgerfahrt und militärischen Zeremonien, wobei einige Besucher die Stille und den Respekt vor der Geschichte des Ortes missachteten.