
Im aktuellen Urteil des DFB-Sportgerichts zu den Rassismus-Vorfällen im U19-Spiel zwischen Hansa Rostock und Holstein Kiel werden beide Mannschaften zur Verantwortung gezogen. Die Verhandlung dauerte fast zehn Stunden, wobei zwölf Zeugen und ein Sachverständiger gehört wurden. Das Spiel, das beim Stand von 4:3 für Holstein Kiel kurz vor dem Abpfiff abgebrochen wurde, wurde für beide Teams mit 0:2 gewertet.
Die Rassismus-Vorwürfe wurden von Holstein Kiel gegen Hansa Rostock erhoben. Im Rahmen des Urteils stellte das DFB-Sportgericht fest, dass sowohl Hansa Rostock als auch Holstein Kiel ein Mitverschulden an den Vorfällen während des Spiels hatten. Hansa Rostock wurde für das Verhalten seiner Anhänger und Spieler bestraft, während Holstein Kiel für das eigenmächtige Verlassen des Platzes sanktioniert wurde.
Details der Strafen
Das DFB-Sportgericht verhängte zudem drei persönliche Strafen gegen Rostock-Spieler: zwei Spieler erhalten eine Sperre über sechs Meisterschaftsspiele (davon drei zur Bewährung ausgesetzt), ein weiterer Spieler muss für drei Begegnungen pausieren. Zudem muss Hansa Rostock 7.500 Euro für das Fehlverhalten seiner Anhänger zahlen und an einem Konflikt- und Deeskalationstraining teilnehmen. Holstein Kiel hat zwar auf einen Einspruch gegen die Strafen verzichtet, behält sich jedoch weitere rechtliche Schritte gegen die Spielwertung vor, wie Welt berichtet.
Nach dem Spiel hatten die Kieler Spieler das Feld in der Nachspielzeit beim Stand von 4:3 für Kiel verlassen. Der Grund für diesen Abbruch waren rassistische Beleidigungen, die sowohl auf dem Spielfeld als auch von den Zuschauern wahrgenommen wurden. Holstein Kiel äußerte anschließend erneut die Vorwürfe und plant, eine lückenlose Aufklärung des Sachverhalts im DFB-Sportgerichtsverfahren zu erreichen, um die Haltung des DFB und der DFL gegen Rassismus zu unterstützen.
Hansa Rostock hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Nachwuchsvorstand, Michael Meier, erklärte, dass weder das Schiedsrichter-Team noch die Vereinsverantwortlichen während des Spiels etwas Wahrnehmbares registriert hätten. Die Auswertung von Zeugenaussagen und Videomaterial soll zur Klarstellung der Vorfälle beitragen.