
Die Welterbestiftung im Harz hat eine drohende Finanzierungslücke abgewendet, die das Fortbestehen der Organisation gefährdet hatte. T-Online berichtete, dass durch einen konsequenten Sparhaushalt das erwartete Defizit reduziert werden konnte. Die verbleibende Finanzierungslücke, die auf gestiegene Kosten bei unveränderten Zuschüssen zurückzuführen ist, kann durch finanzielle Unterstützung von Zuwendungsgebern ausgeglichen werden. Damit sind der Fortbestand der Stiftung und die Weiterführung ihrer Kernaufgaben für das Jahr 2025 gesichert.
Stiftungsdirektor Johannes Großewinkelmann kündigte an, einen Spar-Haushalt sowie eine Umstrukturierung einzuführen, nannte jedoch keine konkreten Details zu den geplanten Maßnahmen. Die Stiftung war mit einer Lücke zwischen 200.000 und 300.000 Euro konfrontiert und hatte ursprünglich auch eine Insolvenz nicht ausgeschlossen. Ein zusätzlicher finanzieller Beitrag des Landes Niedersachsen half entscheidend, die angespannte Situation zu bewältigen. Die Finanzierung der Stiftung erfolgt hauptsächlich durch Zuwendungen des Landes, Kommunen sowie Institutionen. Träger der seit 2012 bestehenden Stiftung sind das Land Niedersachsen, Städte und Landkreise im Harz sowie die Harzwasserwerke.
Finanzierungssituation der Welterbestiftung
Wie Die Zeit berichtete, ist die Stiftung im Auftrag des Landes Niedersachsen für den Erhalt des Harzer Welterbes und die Wissensvermittlung zuständig. Zu den UNESCO-Welterbestätten im Harz zählen die Altstadt von Goslar, das Bergwerk Rammelsberg und die Oberharzer Wasserwirtschaft. Somit ist der Erhalt nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich von großer Bedeutung.
Die Träger der Stiftung zahlen jährlich etwa 680.000 Euro. Eine bisher nicht umgesetzte Anpassung der Zuschüsse an die Inflation sowie der vollständige Wegfall eines Beitrags der Stadt Clausthal-Zellerfeld von über 1.500 Euro haben zur Finanzierungskrise beigetragen. Während kleinere Lücken in der Vergangenheit durch Sonderzahlungen überbrückt werden konnten, ist die aktuelle Situation für die Stiftung nicht tragbar. Beschäftigte der Stiftung und weitere Personen planen bereits eine Demonstration vor dem Kreistag in Goslar. In der aktuellen Lage sind 27 Arbeitsplätze und drei Museen der Welterbestiftung gefährdet. Eine Insolvenz könnte auch den Schutzstatus des Welterbes beeinflussen, abhängig von einer möglichen Nachfolgeregelung.