Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) hat die Übernachtungszahlen für das Jahr 2024 in Westfalen-Lippe veröffentlicht. Insgesamt verzeichneten die 28 Jugendherbergen in der Region 630.393 Übernachtungen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,7 Prozent bzw. 10.536 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr. Schulklassen stellen mit 41 Prozent die größte Gästegruppe und betonen somit die Beliebtheit von Klassenfahrten in dieser Unterkunftsart. Besonders erfreulich ist der Anstieg bei Freizeitgruppen, der mit 18 Prozent deutlich ausfällt.
Im Bereich der Familienaufenthalte verzeichnete man ein Plus von 3,3 Prozent, was zu insgesamt 120.000 Übernachtungen führte. Diese Entwicklung wird auf den gestiegenen Komfort in den Jugendherbergen zurückgeführt. Jedoch gibt es im Sauerland auch negative Trends: Neun Einrichtungen verzeichneten ein Minus von 3,8 Prozent, trotz eines umfangreichen Angebots von fast 160 natur- oder erlebnispädagogischen Programmen.
Regional unterschiedliche Entwicklungen
Die Burg Bilstein im Kreis Olpe feiert im kommenden Jahr ihr 800-jähriges Bestehen und erfreute sich einer Übernachtungssteigerung von 4,7 Prozent. Im Gegensatz dazu musste die Jugendherberge Biggesee im Olper Ortsteil Stade einen Rückgang von Übernachtungen von 27.288 auf 25.673 hinnehmen. Ursache hierfür sind umfassende Modernisierungen und ein verspäteter Saisonstart.
In Winterberg sanken die Übernachtungszahlen um rund 20 Prozent, obwohl eine gute Nachfrage besteht und die Weiterempfehlungsrate hoch ist. Hauptgrund für diesen Rückgang ist der Fachkräftemangel, der dazu geführt hat, dass nicht alle Buchungsanfragen bearbeitet werden konnten. Die Hausleiterin Maria Batke berichtete, dass auch die Schneelage nicht immer optimal war, die Situation sich aber langsam entspannt.
Für das Jahr 2023 konnte das DJH insgesamt eine positive Bilanz ziehen, wie [jugendherberge.de](https://www.jugendherberge.de/ueber-uns/hvb-jahresberichte/) berichtete. Der Verband verzeichnete rund 9,3 Millionen Übernachtungen, was einem Anstieg von über 8 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Über 57.000 neue Mitglieder trugen zu einem Gesamtstand von etwa 2,4 Millionen bei. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Jugendherbergen in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Beherbergung von Schulen und Familien spielen, trotz regionaler Unterschiede und Herausforderungen.
