
Die Modeindustrie steht zunehmend in der Kritik, insbesondere wegen der schlechten Arbeitsbedingungen und der ökologischen Auswirkungen, die mit der Produktion von Bekleidung verbunden sind. Wie [swp.de](https://www.swp.de/lokales/ulm/einkaufen-in-ulm-fair-fashion-der-kampf-gegen-kleidermuell-und-ausbeutung-77915450.html) berichtet, produzieren viele große Hersteller Kleidung unter Bedingungen, die vor allem unterbezahlte Frauen und die Umwelt belasten.
In Ulm gibt es jedoch Alternativen zur herkömmlichen Modeproduktion. Besonders die Initiative „Secret Dessous“ von Anja Schönfelder fokussiert sich auf nachhaltige Produkte. Sie führt aus, dass mittlerweile auch viele BHs nachhaltig produziert werden. Dennoch bleibt das Interesse der Kundschaft an nachhaltig produzierter Kleidung bisher eher mäßig.
Nachhaltigkeitsbemühungen großer Ketten
Ein weiterer Aspekt ist der Diskurs um große Modeketten wie Primark. Laut [fashionunited.de](https://fashionunited.de/nachrichten/mode/wie-nachhaltig-ist-primark-wirklich/2018011223968) bietet Primark eine Auswahl an preisgünstiger Bekleidung, darunter T-Shirts ab 4 Euro, Sweatshirts ab 12 Euro und Jacken ab 25 Euro. Die extrem niedrigen Preise führen zwar zu einer hohen Nachfrage, wecken jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und ethischer Praktiken des Unternehmens.
Primark hat sich bisher wenig über seine Nachhaltigkeitsbemühungen geäußert und setzt auf große Bestellmengen sowie minimalen Aufwand bei der Produktion, was sich in der Qualität der Produkte widerspiegelt. Das Unternehmen nutzt effiziente Transportwege und führt regelmäßige Audits bei seinen Zulieferern durch. Dabei werden internationale Standards gewahrt, und jede Fabrik muss mindestens einmal jährlich auditiert werden.
Kritiker werfen Primark vor, Überkonsum zu fördern, während das Unternehmen gleichzeitig Programme zur Unterstützung von Arbeitern in Bangladesch implementiert hat, einschließlich finanzieller Entschädigungen nach dem tragischen Rana Plaza-Einsturz. Zudem arbeiten mehr als 90 Fachleute für ethischen Handel und Nachhaltigkeit an wichtigen Beschaffungsstandorten. Primark hat zudem begonnen, seine Nachhaltigkeitsanstrengungen öffentlich zu kommunizieren, was jedoch von den Verbrauchern kritisch betrachtet wird.