Der Münchner Hauptbahnhof wird laut aktuellen Angaben des Innenministeriums als einer der gefährlichsten Bahnhöfe Deutschlands eingestuft. Im Jahr 2024 wurden dort insgesamt 682 Gewaltdelikte verzeichnet, was den Bahnhof auf Platz fünf der bundesweit meisten Gewalttaten katapultiert. Ein Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zu den 569 Gewalttaten im Jahr 2023 zeigt die besorgniserregende Entwicklung. Dies stellt einen Teil eines größeren Trends dar, der eine Zunahme der Kriminalität an Bahnhöfen in Deutschland verdeutlicht.
Im Jahr 2024 registrierte die Bundespolizei deutschlandweit über 27.160 Gewaltdelikte, was einen Anstieg von nahezu 2.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Am Münchner Hauptbahnhof musste die Bundespolizei in 2024 fast 700 Mal bei Gewaltdelikten eingreifen. In der Rangliste der vier Bahnhöfe mit den höchsten Gewaltdelikten kommt München hinter Berlin (764 Delikte), Dortmund (735), Hannover (715) und Köln (703) auf den fünften Platz. Die Zunahme an Sexualdelikten ist ebenfalls alarmierend: Diese kletterte im Münchner Hauptbahnhof von 29 im Jahr 2023 auf 35 im Jahr 2024.
Anstieg von Kriminalität und Maßnahmen der Polizei
Wie [br.de](https://www.br.de/nachrichten/bayern/bundespolizei-kriminalitaet-an-bayerns-hauptbahnhoefen-gestiegen,US88v0k) berichtete, hat die Kriminalität nicht nur am Münchner, sondern auch an anderen bayerischen Bahnhöfen wie Nürnberg, Augsburg und Regensburg zugenommen. Dabei sind insbesondere die Bereiche Körperverletzung, Diebstahl und Raub betroffen. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise 892 Körperverletzungen gemeldet, dies sind 211 mehr als vor fünf Jahren. Zudem stieg die Zahl der Raubüberfälle von 18 Fällen vor fünf Jahren auf 31 im Jahr 2023.
Die Polizei hat als Reaktion auf die steigende Kriminalität verstärkte Kontrollen und eine erhöhte Präsenz im Bereich der Bahnhöfe etabliert, auch in den angrenzenden Grünanlagen. Dies beinhaltet spezielle Schwerpunktkontrollen, die die Münchner Polizei in und um den Hauptbahnhof sowie im Alten Botanischen Garten durchführt. Um die öffentliche Sicherheit weiter zu verbessern, setzt die Bundespolizei zudem auf regelmäßige Streifen und digitale Mittel wie Videoüberwachung.
