
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute die Förderung des Projekts „MiniVeriQant“ mit rund 2,5 Millionen Euro bekannt gegeben. Mit dieser Initiative soll die Herstellung und Verifikation miniaturisierter Quantensysteme vorangetrieben werden, was den Standort Ulm als Knotenpunkt für Quantentechnologie stärken wird.
Die finanziellen Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und sind Teil der „Plattform Strategische Technologien für Europa“ (STEP). Das Projekt zielt darauf ab, bestehende Lücken im Quantentechnologie-Ökosystem zu schließen und schafft Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forschung und Industrie.
Innovative Infrastruktur für Forschung und Industrie
Im Rahmen des Projekts wird eine „Miniatur-Fabrik“ für Quantensysteme eingerichtet, die aus vier Hightech-Anlagen besteht. Diese ermöglichen präzise Mustererstellung, Materialschichtbearbeitung, Strukturierung sowie verlustfreie Lichtsignalweiterleitung. Wissenschaftler haben die Möglichkeit, Bauteile für Quantensysteme selbst zu produzieren und vor Ort zu testen. Die Prüfstandorte garantieren eine umfassende Qualitätssicherung der produzierten Quantensysteme.
Zusätzlich kommen ein hochauflösendes Elektronenmikroskop sowie spezielle Testsysteme zum Einsatz, um die Funktionalität von Quantenspeichern und Kommunikationsverbindungen zu überprüfen. Ein Vibrationsmesstand wird hinzugezogen, um die Belastbarkeit der Systeme unter extremen mechanischen Bedingungen zu testen. Diese neue Infrastruktur steht auch regionalen Partnern, besonders Quantentechnologie-Start-ups und etablierten Unternehmen, zur Verfügung.
Durch die Initiierung von „MiniVeriQant“ verfolgt Baden-Württemberg das Ziel, Ulm zu einem führenden Standort im Technologietransfer für die industrielle Fertigung von Quantentechnologien auszubauen. Das Vorhaben unterstützt den Aufbau relevanter Wertschöpfungsketten innerhalb der Europäischen Union und hilft dabei, strategische Abhängigkeiten zu verringern.
In der Förderperiode von 2021 bis 2027 wird Baden-Württemberg rund 279 Millionen Euro aus dem EFRE erhalten. Das Projekt „MiniVeriQant“ ist Teil eines umfassenden Maßnahmenbündels innerhalb von STEP, das kritische und neu entstehende strategische Technologien fördert.
Über die Bedeutung der außerschulischen Forschungsinfrastruktur informiert die Webseite der [EFRE-Bayern](https://www.efre-bayern.de/foerderung/foerderbereich-3-strategische-technologien-step/step-ausseruniversitaere-forschungsinfrastruktur/), die hervorhebt, dass anwendungsorientierte Forschungseinrichtungen Partner der Wirtschaft sind. Diese Einrichtungen unterstützen Unternehmen dabei, innovative Ansätze zu entwickeln und neueste Technologien in marktfähige Lösungen zu überführen, wodurch die europäische Wertschöpfung gestärkt und strategische Abhängigkeiten innerhalb der EU verringert werden.