
Der Oberbergische Kreis hat sich als der sicherste Landkreis in Nordrhein-Westfalen (NRW) etabliert. Dies geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2024 hervor, die kürzlich vorgestellt wurde und eine Reihe von Entwicklungen im Bereich der Kriminalität aufzeigt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 11.145 Straftaten registriert, was einem Rückgang von 3,7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Besonders erfreulich ist die hohe Aufklärungsquote von über 61%, die den Oberbergischen Kreis landesweit auf den vierten Platz katapultiert. Während die Zahlen bei Rohheitsdelikten, Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Wohnungseinbruchdiebstählen, Rauschgiftdelikten und Gewaltkriminalität gesunken sind, zeigen sich jedoch auch einige besorgniserregende Trends. So stieg die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen insgesamt auf 5.234, jedoch war dies ein Rückgang um 3,2% gegenüber dem Vorjahr, wobei 82% der Verdächtigen im Oberbergischen wohnen.
Besondere Entwicklungen in der Kriminalitätsstatistik
Der Rückgang beim Besitz von Cannabis ist auffällig, dieser verzeichnete einen Rückgang um 34,2% auf 15,1%, was laut aktuellen Berichten mit dem neuen Konsumcannabisgesetz zusammenhängt. Im Gegensatz dazu gab es einen Anstieg bei Amphetamin-Besitz um 27% und bei Kokain um 5,2%. Zudem wurde ein Anstieg bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Vermögens- und Fälschungsdelikten sowie bei Straßenkriminalität, Fahrzeugdiebstählen und Diebstählen aus Fahrzeugen verzeichnet.
Insgesamt belief sich der Gesamtschaden durch Kriminalität auf über 14,3 Millionen Euro, was eine Steigerung von 2,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Ein besonderes Augenmerk legen die Behörden auf die steigende Anzahl tatverdächtiger Kinder bis 14 Jahre, die mit 1.574 Fällen den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht hat. Auch die Messergewalt hat zugenommen, wobei 89 Fälle im Jahr 2024 registriert wurden, die überwiegend von Männern begangen wurden.
Die Statistik zeigt auch einen Anstieg bei den Fällen sexuellen Missbrauchs von Kindern an, mit 60 registrierten Fällen sowie 10 Fällen bei Jugendlichen. Positiv zu vermerken ist jedoch der Rückgang bei den Besitz- und Verbreitungsfällen von Kinderpornografie auf 157 Fälle. Von den Vergewaltigungsfällen betrafen 81% Täter und Opfer, die sich kannten; davon waren 42% Verwandte.
Mit einem Rückgang um 17,3% auf 41 Fälle hat sich die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ebenfalls verringert. Der Landrat Hagt weist auf die Gefahren von Betrugsversuchen an älteren Menschen hin, die häufig von ausländischen Tätern ausgehen.
Für weiterführende Informationen zur Kriminalitätsstatistik steht das Jahrbuch 2020 der Polizei NRW zur Verfügung, das zusätzliche Einblicke bietet, wie oberbergischer-kreis.polizei.nrw berichtet.
Weitere Details zur aktuellen Lage im Oberbergischen Kreis sind in dem Artikel von oberberg-aktuell.de nachzulesen.