
Die chinesische Regierung zeigt ein wachsendes Interesse am KI-Startup DeepSeek, das als potenzieller Erfolgsgarant für die heimische Technologiebranche gilt. DeepSeek sorgte im Januar mit seinem offenen „Reasoning“-Modell R1 für Aufsehen und sieht sich nun mit strengeren, von der Regierung beeinflussten Auflagen konfrontiert, wie it-boltwise.de berichtete. Mit der Einführung von Reisebeschränkungen für einige Mitarbeiter, deren Reisepässe von der Muttergesellschaft High-Flyer einbehalten wurden, will die Regierung verhindern, dass Geschäftsgeheimnisse nach außen dringen.
Zusätzlich ermutigt die chinesische Regierung Wissenschaftler und Unternehmer, Reisen in die USA zu vermeiden. Diese Maßnahmen werden als Zeichen für die strategische Bedeutung von DeepSeek für die nationale Technologieentwicklung gewertet. Experten sind sich einig, dass DeepSeek eine Schlüsselrolle im globalen Wettbewerb um Künstliche Intelligenz spielen könnte, dessen Markt bislang von Unternehmen wie Google und OpenAI dominiert wird. Die Regierung ist bestrebt, sicherzustellen, dass das Unternehmen im Einklang mit nationalen Interessen agiert, insbesondere bezüglich ausländischem Kapital und dem Schutz geistigen Eigentums.
Entwicklung des Modells und Marktposition
DeepSeek, gegründet im Jahr 2023 von Liang Wenfeng, der zuvor einen Hedgefonds namens High-Flyer ins Leben rief, hat jüngst ein neues KI-Modell namens R1 vorgestellt. Dieses wurde als effizienter als die Konkurrenz aus den USA eingestuft, wie tagesschau.de berichtete. Berichten zufolge investierte das Unternehmen lediglich etwa sechs Millionen Euro in die Entwicklung von R1, während vergleichbare Modelle in den USA wie ChatGPT-4 über zehnmal so viel kosteten.
Das R1-Modell brachte die App von DeepSeek auf Platz eins der Downloads im Apple App Store in den USA, während ChatGPT auf Platz zwei fiel. Diese Entwicklung führte zu einem signifikanten Rückgang des Börsenwerts von Nvidia um knapp 17 Prozent, was einem Verlust von 589 Milliarden Dollar entspricht. DeepSeek nutzt zudem weniger Grafik-Chips von Nvidia als ihre US-Konkurrenz und hatte diese Chips vor dem Exportverbot im Oktober 2023 erworben. Dies stellt R1 als ernstzunehmende Konkurrenz zu bestehenden KI-Modellen von Google und OpenAI dar, die ähnliche oder bessere Leistungen erreichen.
Die Vorzüge von R1 wurden auch von Microsoft-CEO Satya Nadella und anderen Branchenexperten positiv hervorgehoben. Die US-Konkurrenz sieht sich zurzeit mit Fragen zu ihren hochgradigen Investitionen und der Effizienz ihrer KI-Entwicklungen konfrontiert. Analysten und Professoren betonen, dass die Exportkontrollen der US-Regierung chinesische Unternehmen wie DeepSeek gezwungen haben, innovativer und effizienter zu werden.