
Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) plant eine bedeutende Erweiterung, um ein umfassenderes Rettungsnetz für den öffentlichen Nahverkehr zu schaffen. Diese Maßnahme wird insbesondere wichtig, sollte das Deutschlandticket wegfallen. Laut einem Bericht der Abendzeitung München tritt ab dem 1. Januar 2026 der Landkreis Garmisch-Partenkirchen sowie die Stadt und der Landkreis Landshut dem MVV bei. Der Landkreis Mühldorf steht ebenfalls im Fokus und wird am 4. April 2024 über einen möglichen Beitritt entscheiden.
Ohne die Teilnahme Mühldorfs wären ab Januar 2026 über vier Millionen Menschen in rund 380 Gemeinden Teil des MVV. Täglich pendeln etwa 25.000 Menschen von Augsburg nach München, was Gespräche über eine mögliche Erweiterung in Richtung Augsburg angestoßen hat. Über eine Entscheidung könnte im Sommer 2024 informiert werden. MVV-Chef Bernd Rosenbusch bekräftigte, dass die Erweiterung des Verbundraums als ein wichtiges „Rettungsnetz“ fungiert, falls das Deutschlandticket nicht mehr verfügbar ist.
Neue Angebote und Herausforderungen
Der MVV hat bereits in diesem Jahr die Landkreise Weilheim-Schongau und Landsberg am Lech integriert, wodurch der Verband nun für 3,7 Millionen Menschen im öffentlichen Nahverkehr zuständig ist. Fahrgäste haben jetzt die Möglichkeit, mit einem MVV-Ticket von München nach Landsberg zu reisen, was die Nutzung unterschiedlicher Tarifpläne vereinfacht, wie Süddeutsche Zeitung berichtete.
Die MVV plant zudem thematische Bustouren, um den Freizeitverkehr zu fördern, darunter Biergarten- und Klostertouren. Darüber hinaus könnte eine Erweiterung des MVV-Gebiets bis zu 10.000 Fahrzeuge pro Tag von der Autobahn A8 abziehen, wenn die Gespräche mit dem Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) Früchte tragen. Trotz steigender Ticketpreise konnten die Verkaufszahlen stabil gehalten werden. Allerdings warnte Rosenbusch, dass der Verlust des Deutschlandtickets eine Rückkehr vieler Fahrgäste zu privaten Autos zur Folge haben könnte.
Die Finanzierung des neuen Monats-Tickets zum Preis von 58 Euro für das Jahr 2025 ist zumindest vorläufig gesichert, während für 2026 Unsicherheiten bestehen. Ferner wurden Pläne zu einem neuen Ticketsystem, dem MVV-Swipe, entwickelt, welches bereits für über 305.000 Fahrten genutzt wurde. Angehobene Verkehrsziele und Infrastrukturprojekte erfordern jedoch bis zu 45 Milliarden Euro bis 2040, von denen bisher weniger als ein Drittel finanziert ist.