
Die deutschen Ermittler haben kürzlich eine luxuriöse Villa in Garmisch-Partenkirchen durch das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung durchsucht. Im Mittelpunkt dieser Ermittlungen steht Roman Abramowitsch, ein bekannter russischer Geschäftsmann und ehemaliger Besitzer des englischen Fußballclubs Chelsea. Medienberichte berichten von der Beschlagnahme wertvoller Kunstwerke in der Villa. Zudem wurden in Baden-Württemberg mehrere Luxusfahrzeuge sichergestellt, darunter zwei Bugatti, einen Lamborghini und einen Mercedes, deren Gesamtwert mehrere Millionen Euro beträgt.
Der Anwalt von Abramowitsch weist jedoch darauf hin, dass weder die Villa noch die Fahrzeuge im Eigentum seines Mandanten stehen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt zudem gegen einen 58-jährigen Unternehmer aus der Russischen Föderation wegen eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Dieser soll sein Vermögen in Deutschland nicht bei den zuständigen Behörden gemeldet haben, was mit einer möglichen Strafe von bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden kann. Die Identität des Beschuldigten wurde von der Behörde bisher nicht bestätigt oder dementiert, es wird jedoch vermutet, dass es sich um Abramowitsch handelt. Währenddessen fordert die Ukraine verstärkt den Zugriff auf eingefrorene russische Vermögenswerte im Westen, was Präsident Selenskyj in Gesprächen mit europäischen Partnern besprechen möchte, wie Merkur berichtete.
Sinkende russische Vermögenswerte in Deutschland
In einem weiteren Kontext ist zu vermerken, dass die eingefrorenen russischen Vermögenswerte in Deutschland auf etwa 3,5 Milliarden Euro gesunken sind. Diese Information stammt aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Parlamentarische Staatssekretärin Sarah Ryglewski informierte den Linken-Finanzpolitiker Christian Görke über diese Summe. Die eingefrorenen Vermögenswerte unterliegen Bewertungsschwankungen und waren nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 eingefroren worden. Von 2022 bis Mitte 2023 bewegten sich die Werte stets über fünf Milliarden Euro, jedoch sind sie seit Mitte 2023 kontinuierlich gesunken.
Christian Görke äußerte, dass die Sanktionen gegen russische Oligarchen an Wirkung verlieren und kritisierte den schleppenden Aufbau der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung, was er als Versagen der Ampel-Regierung bezeichnete. Im Sommer 2023 war nicht einmal die Hälfte aller Planstellen in der Zentralstelle besetzt, und im Vorjahr kam es zu einem Personalabbau, so n-tv.