
Die Stadt Marbach im Kreis Ludwigsburg sieht sich mit einem erheblichen Finanzloch von 5,5 Millionen Euro im Ergebnishaushalt für 2025 konfrontiert. Dies geht aus aktuellen Berichten hervor. Die Stadtverwaltung gibt an, dass sie sich weit entfernt von einem genehmigungsfähigen Haushalt befindet und nur vier Wochen Zeit hat, um das Defizit auszugleichen. Erste Beigeordnete Franziska Wunschik und Bürgermeister Jan Trost betonen, dass schmerzhafte Einschnitte notwendig sind und die Priorisierung von Pflichtaufgaben im Vordergrund stehen muss.
Zur Behebung der finanziellen Situation hat die Stadt bereits eine globale Minderausgabe von fast zwei Millionen Euro angesetzt. Der Haushalt muss bis zum 10. April beschlossen werden, um eine Interimswirtschaft zu vermeiden, die die Handlungsfähigkeit der Stadt einschränken könnte. Die Stadtverwaltung rechnet für die nächsten drei Jahre mit einem „unfassbar schlechten Ergebnis“. Um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erreichen, sind Vorschläge in Planung. Abschreibungen von rund vier Millionen Euro müssen in die finanzielle Planung miteinbezogen werden.
Geplante Investitionen und Herausforderungen
Obwohl die finanziellen Probleme erheblich sind, plant die Stadt Marbach Investitionen, darunter die Generalsanierung einer Grundschule, den Bau eines Lehrschwimmbeckens sowie die Neugestaltung eines Pausenhofs. Zudem wird ein Konzept gegen Starkregen für Rielingshausen entwickelt. Allerdings könnte die Erschließung des Neubaugebiets Keltergrund in Rielingshausen hinterfragt werden, bis Kosten und Nutzen abgewogen sind.
Die finanziellen Schwierigkeiten Marbachs sind dabei nicht isoliert. Laut Berichten von [Staatsanzeiger.de](https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/finanzlage-der-kommunen-wird-2025-noch-schwieriger/) sehen sich viele Kommunen in Baden-Württemberg ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Steigende Sozialausgaben und höhere Kreisumlagen belasten die Haushalte von Landkreisen, Städten und Gemeinden. Trotz leicht steigender Steuereinnahmen können viele Kommunen die höheren Ausgaben nicht decken, wodurch ein Investitionsstau entsteht, der bis 2025 voraussichtlich auf 186 Milliarden Euro anwachsen könnte. Zudem bleiben hohe Energiepreise, Inflation und Personalkosten durch den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Unsicherheitsfaktoren für die Haushaltsplanung.