
Am Donnerstag hat Berlin eine Erhöhung der Bußgelder für Müllsünder beschlossen. Die Strafe für das Wegwerfen von Zigarettenstummeln steigt von 55 Euro auf 250 Euro. Dies ist Teil einer umfassenderen Initiative zur Bekämpfung der zunehmenden Vermüllung in der Hauptstadt, die aufgrund von Personalmangel bei den Ordnungshütern bisher kaum kontrolliert werden konnte. In einer Stadt mit 3.897.145 Einwohnern und jährlich Millionen von Touristen ist die Thematik der illegalen Müllentsorgung besonders drängend.
Die Statistik zeigt, dass in Friedrichshain-Kreuzberg im vergangenen Jahr nur 23 Delikte erfasst wurden, was zu Einnahmen von 1265 Euro führte. Weitere Bezirke, in denen Bußgelder kassiert wurden, sind Charlottenburg-Wilmersdorf (6 Delikte, 330 Euro), Mitte (2 Delikte, 110 Euro) und Neukölln (1 Delikt, 55 Euro). Schockierenderweise haben acht Bezirke keine Bußgelder verzeichnet, darunter Lichtenberg, Pankow und Steglitz-Zehlendorf. Insgesamt wurden in ganz Berlin lediglich 1760 Euro eingenommen.
Neue Strukturen und Strafen
Im Rahmen der neuen Regelungen wird die Strafe für das Nichtentfernen von Hundekot auf 80 Euro angehoben. Ferner werden die Bußgelder für das illegale Entsorgen von Müllsäcken auf 500 Euro pro Stück erhöht, während die Strafe für das Ablagern von Sperrmüll auf bis zu 8000 Euro steigen kann. Auch das Feuerlegen in Grünanlagen wird künftig mit Geldstrafen von 200 bis 10.000 Euro geahndet. Zudem werden Schäden an Pflanzen mit Geldstrafen von bis zu 10.000 Euro bestraft, wie [n-tv.de](https://www.n-tv.de/ratgeber/Bussgelder-Kippe-weg-soll-bald-250-Euro-kosten-Sperrmuell-8000-article24799047.html) berichtete.
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat im Jahr 2022 Kosten in Höhe von 1,67 Millionen Euro für die Beseitigung illegalen Mülls verzeichnet, wobei sie jährlich etwa 35.000 Kubikmeter Müll entsorgt. Die damit verbundenen Kosten belasten die Steuerzahler mit rund fünf Millionen Euro. Die Möglichkeit, illegale Müllentsorgung zu melden, erfolgt über das Service-Portal Berlin und die Plattform Muell-weg.de. Laut Berichten wird das Problem der illegalen Müllentsorgung vorrangig durch Meldungen von Bürgern angegangen.