
Im Rahmen der Sitzung des Tuttlinger Kreistags wurde kürzlich über den Neubau der Werkstätten der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule diskutiert. Angesichts leerer Kassen sorgte die Höhe der Aufwendungen für den Architektenwettbewerb für Aufregung. FDP-Kreisrat Marcel Aulila äußerte sich schockiert über die Kosten und stellte die Notwendigkeit solcher Wettbewerbe zur Diskussion. Der Wettbewerb hatte insgesamt Kosten von 253.300 Euro inklusive Mehrwertsteuer verursacht, was etwa 1% der Gesamtinvestition für den Neubau ausmacht.
Die Preisgelder summieren sich auf 174.000 Euro, wobei zusätzlich Ausgaben für externe Verfahrensbetreuungen, Honorare der Jury und Ausstellungskosten anfallen. Laut Landrat Stefan Bär sind Wettbewerbe jedoch unerlässlich bei Großinvestitionen, um Qualität und Planungssicherheit zu gewährleisten. Insgesamt gingen 113 Bewerbungen ein, wobei sieben Teilnehmer direkt gesetzt wurden und 23 Plätze durch ein Losverfahren bestimmt wurden. Letztlich reichten 28 Büros ihre Entwürfe ein, wobei die Muffler Architekten aus Tuttlingen und Stuttgart als Sieger hervorgingen.
Details zum Bauvorhaben und Wettbewerbsergebnisse
Das geplante Gebäude wird fast quadratisch und viergeschossig mit einem zweigeschossigen, länglichen Teil sein. Die Erdgeschosse sind für Holz- und Bautechnik vorgesehen, während die ersten beiden oberen Etagen Medizin- und Metalltechnik beherbergen werden. In der dritten Etage sind Elektro- und Informationstechnik untergebracht. Das bestehende Untergeschoss wird abgerissen, um Platz für Technik- und Umkleideräume mit Duschen zu schaffen, während die Cafeteria in das Bestandsbau C integriert wird. Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben liegen bei etwa 25 Millionen Euro, und eine Baufreigabe wird bis Anfang 2028 angestrebt.
Die Preisverleihung des Wettbewerbs fand am 14. Januar 2025 in der Angerhalle in Möhringen statt. Die Jury setzte sich aus acht Fachrichtern und sieben Sachpreisrichtern zusammen. Neben dem ersten Platz für Muffler Architekten erhielten auch a+r Architekten aus Stuttgart den zweiten Preis, während pussert kosch architekten aus Dresden und Günter Hermann Architekten aus Tuttlingen vierte Preise erhielten. Zwei Anerkennungen wurden an D’Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten Partnerschaft mbB aus Stuttgart und ATELIER 30 Architekten GmbH aus Kassel vergeben.
Die Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge ist vom 17. bis 28. Januar 2025 im Landratsamt Tuttlingen zu sehen. Bürger sind eingeladen, die Entwürfe zu besichtigen. Zusätzlich wird die Vorstellung der Preisträgerarbeiten im Verwaltungs- und Finanzausschuss am 12. Februar 2025 stattfinden. Der Kreistag wird am 26. Februar 2025 über die Empfehlung des Preisgerichts zur Beauftragung des ersten Preisträgers für die Umsetzung des Neubauvorhabens entscheiden, wie Wochenblatt News berichtete.